Rom im April 2018 (Reise)

Rom

Eine Städtereise in die ewige Stadt.
Mit Ryan Air nach Rom und wieder zurück.
Reisezeitraum: 18. April bis 23. April 2018



Mittwoch, 18. April 2018

Flug mit Ryan Air von Nürnberg nach Rom – Colosseum – Forum Romanum

Abflugtag, frühes Aufstehen ist angesagt, um 2:45 klingelt der Wecker erbarmungslos. Dennoch Zeit für einen Cappuccino, sozusagen zur Einstimmung, schließlich geht es nach Italien, genauer gesagt nach Rom.

Die Autofahrt mit der besten Ehefrau von allen am Steuer führt zum Albrecht-Dürer-Flughafen Nürnberg. Das erste Mal fliegen wir mit Ryan Air. Vorbehaltlos bin ich nicht, dafür umso gespannter. Vorgaben bei der Gepäckmitnahme und Kosten dafür sind bei dieser Fluglinie bis zum Schluß ständig im Wandel. Dabei läuft beim Flug tatsächlich alles recht entspannt ab.

Der Flieger – eine kleine Boeing – hat Sitzreihen, die eher an eine Straßenbahn erinnern. Wo sind die vermuteten Halteschlaufen für die Gäste, die stehen müssen? Das war ein Scherz, denn alle bekommen einen Sitzplatz und auch das meiste Handgepäck wird heute im Fahrgastraum transportiert. Für meinen Kamera-Trolley hatte ich extra bezahlt. Hätte ich mir zumindest beim Hinflug schenken können. Beim Rückflug im übrigen auch, wie ich 5 Tage später feststellen darf.

80 Minuten Flugzeit sind es von Nürnberg nach Rom lediglich. Um 8:10 landen wir außerhalb Roms auf einem kleineren Flughafen. Der Aeroporto di Roma-Ciampino “Giovan Battista Pastine” ist ungefähr 15 Kilometer vom Stadtzentrum Roms entfernt und neben Rom-Fiumicino der kleinere der beiden internationalen Verkehrsflughäfen der italienischen Hauptstadt Rom. Überwiegend wird er von Billigfluggesellschaften genutzt, eben auch Ryan Air.

Die Gepäckausgabe läuft unproblematisch, keinerlei Passkontrolle bei der Ankunft. Die EU bietet hier doch gewisse Vorteile. Das Wetter ist etwas trüb, sogar leichter Regen fällt. Darauf war ich definitiv nicht eingerichtet. Mache mir schon Sorgen ob der mitgebrachten Bekleidung, die Regenfälle in keinster Weise berücksichtigt. Diese Sorge ist ebenfalls unbegründet, es soll in wenigen Stunden bereits richtig schwül-warm werden – ganz ohne Schauer!

Ein zuvor in Deutschland über das Internet gebuchter Shuttle-Bus (Terravision) bringt uns zum Hauptbahnhof – Roma Termini. Von dort sind es gerade einmal drei Stationen mit der U-Bahn zur Haltestelle San Giovanni. Ein kurzer Fußweg und wir beziehen unser Domizil Via Andrea Provana 16, gebucht über Airbnb. Hier haben wir als Kunden – eigentlich läuft, wie immer, alles über meine Frau – in den letzten Jahren überwiegend gute Erfahrungen gesammelt.

Die Wohnung liegt im 4. Stock. Das Haus verfügt über einen Aufzug im schmalen Treppenauge, allerdings  mit sehr begrenztem Aufnahmevolumen. Gut, ich und der eine oder andere Koffer passen schon rein.

Das Quartier ist wirklich okay. Nur kurzes Frischmachen und wir können uns in Richtung Colosseum aufmachen. Zu Fuß sind es geschätzte und tatsächliche zwanzig Minuten.

Es ist jede Menge los an dieser ruinösen Sehenwürdigkeit. Wir haben die Roma-Card  – ebenfalls vorgebucht –  und dürfen beim Anstehen auf die Überholspur. Wenigstens das, denn die Sonne knallt mittlerweile erbarmungslos vom überwiegend blauen Himmel. Das Rund ist gefüllt mit Touristen aller Nationen, auch einigen Italienern. Nach gut 90 Minuten haben wir genug gesehen, wir machen uns auf die Suche nach einem Café und werden in einer Nebenstraße fündig.

Frisch gestärkt geht es zum Forum Romanum, das dem Colosseum benachbart ist. Ein nochmals sehr anstrengender Spaziergang zwischen Ausgrabungen und Touristen. Eine rappelvolle Straßenbahn fährt uns nach Hause, Abends geht es zum Pizzaessen um die Ecke und daraufhin auch schon bald ins Bett. Wir sind kollektiv fix und fertig.


Donnerstag, 19. April 2018

Pantheon – Trevibrunnen – Spanische Treppe

Schlafe bis kurz nach 8:00, bin dennoch mehrfach in der Nacht aufgewacht. Gegen 2:00 habe ich einen Krampf im rechten Bein. Spaziere im Schlafzimmer auf und ab. Die körperlichen Strapazen des Ankunftstages waren für den Büromenschen wohl einfach zu viel.

Dann ein gemeinsames erstes Frühstück mit italienischen Panini und heimischer Marmelade, Espresso aus der Bialetti. Frisch gestärkt steigen wir in die Buslinie 87 und 64. Auf geht es zur Engelsburg. Wir wählen – per Roma-Card – auch eine insgesamt lohnenswerte Besichtigung dieser Sehenswürdigkeit – sozusagen „intra muros“.

Es folgt ein Spaziergang zum Pantheon. Wir gelangen ohne Warteschlange zu einem Highlight unseres Rom-Besuches. Der Raum mit seiner Kuppel ist eine Wucht. Oft hatte ich während des Studiums Bilder dieses Raumes mit seiner phänomenlaen Lichtführung gesehen. Nun stehe ich endlich mitten drin. Eine Sternstunde für jeden Architekten und Kunstinteressierten.

Wir essen gut und preisgünstig im Miscellanea, nur wenige Meter vom Pantheon entfernt. Mit gut gefüllten Mägen marschieren wir anschließend weiter zum Trevibrunnen, und zur Spanischen Treppe. Unverkennbar, wir sind nicht die einzigen Touristen in Rom. Beide Sehenswürdigkeiten locken Hundertschaften von Besuchern an. Insofern tritt der Spaßfaktor an diesen beiden Orten bei aller Qualität des Gebotenen etwas in den Hintergrund. Wir sind kaputt und fahren mit der Metro wieder nach Hause. Am Abend begeben wir uns per Bus nochmals in die Ewige Stadt. Die Nachtaufnahmen von Engelsburg und Petersdom machen Laune und stimmen uns für den Freitag ein.


Freitag, 20. April 2018

Vatikanisches Museum – Petersdom – Sixtinische Kapelle – Campo de‘ Fiori – Kapitol – Monumento a Vittorio Emanuele II – Trajanssäule

Meine Frau hat auch die Eintrittskarten für die Besichtigung des Vatikanischen Museums, der Sixtinischen Kapelle und des Petersdoms bereits vorbestellt, was ebenfalls eine sehr kluge Entscheidung war, wenn man sich die nicht enden wollende Menschenkette in der Viale Vaticano vor der Kasse ansieht. Pro Tag werden – sage und schreibe – 25.000 Besucher durch den Vatikan geschleust. Die deutsche Gruppenführung ist erstaunlich gut. Ohne Führung kann der Besuch des Vatikanstaates nicht empfohlen werden, außer man legt Wert auf die dort ausgestellte Kunst allein und hat sich selbst bestens vorbereitet.

Sehr gut auch, dass man nach Verlassen der Sixtinischen Kapelle, wo nicht fotografiert und gefilmt werden darf, direkt rechts zum Petersdom abbiegen kann, ohne sich nochmals erneut in eine andere Schlange einreihen zu müssen. Der Besuch des Petersdoms mit Gruft ist ohnehin Pflichtprogramm, kann man seine Größe erst beim Durchschreiten des enorm langen Längsschiffes so recht erfassen. Der Petersplatz selbst ist eine Enttäuschung, das hatten wir am Abend zuvor schon bemerkt. Die offensichtlich dauerhafte Teilmöblierung stört den Gesamteindruck doch nachhaltig!

Das Wetter am heutigen Freitag werden die meisten als phänomenal empfunden habe, für mich ist es eine dennch einzige Qual. Die Sonne knallt wieder vom Himmel, wir laufen nach dem Besuch des Vatikans zur Bushaltestelle auf der anderen Seite des Tibers und besuchen dort noch den Campo de‘ Fiori. Anschließend geht es zum Kapitol, zum wahrlich monumentalen Monumento a Vittorio Emanuele II und zur Trajanssäule.

Marius und ich machen uns dann auf zum Quartier, die beiden Damen sind noch unterwegs.

Mit der Linie 3, die vor dem Haus Station macht, starte ich gegen 16:00 zum MACRO – Their Mortal Remains – The Pink Floyd Exhibition erwartet mich.

Die Ausstellung ist phänomenal, nicht überlaufen. Hier treffen sich vor allem die alten und ergrauten Fans, auch einige junge Anhänger der Band haben es hierher geschafft.

Wer sich für für die Ausstellung interessiert, kann hier zum Bericht mit ausführlicher Bildergalerie kurz abbiegen.

Für mich ist danach der Tag gelaufen, bin müde und erschöpft. Zum Essen um die Ecke reicht es gerade noch.


Samstag, 21. April 2018

Terrazza del Gianicolo – Fontana Paola – Travestere – Jüdisches Viertel – Marcellustheater – Villa Borghese

Mit dem ÖPNV geht‘s zur Terrazza del Gianicolo. Im Jahr 1895 wurde dort ein Denkmal für Garibaldi auf dem höchsten Punkt des Hügels errichtet. Von hier aus hat man einen schönen Blick über Rom und kann auch zum Vatikan sehen. Exakt um 12:00 wird mit der Kanone ein Böllerschuss losgelassen, der das Signal zum gleichzeitigen Glockenläuten sein soll, uns aber zusammenzucken lässt. Weitere Büsten italienischer Freiheitskämpfer säumen den Weg zur Fontana Paola, einem großen Brunnen, direkt an der Straße gelegen.

Danach laufen wir weiter ins Stadtviertel Travestere. Hier finden wir das gute, und dabei auch noch preiswerte, Lokal Carlo Menta mit Außensitzmöglichkeit unter Schirmen. Es ist halt wieder sehr warm.

Nach dieser Stärkung fahren wir mit dem Bus weiter zum Jüdischen Viertel, auch römisches Ghetto genannt erschließen uns von dort aus den historischen Bereich um das Marcellustheater .

Von dort ist es nicht mehr weit zum Kapitol, Piazza Venezia und zur Trajanssäule. Mit dem Bus fahren wir zum Park, der die Villa Borghese umgibt. Ein lohnenswertes Ausflugsziel, um der Hektik der Großstadt wenigstens für einige Momente zu entkommen. Tut richtig gut!


Sonntag, 22. April 2018

Auditorium – Palazzetto dello Sport – MAXXI – Priscilla-Katakomben – Kirche Dio Padre Misericordioso

Eigentlich unser letzter Tag in Rom, an dem wir etwas unternehmen können. Meine Frau hat sich tatsächlich auch um Architektur neueren Datums in Rom gekümmert, ist jedenfalls erstaunlich gut vorbereitet. Manches habe ich im Internet entdeckt oder auf Empfehlung eines Arbeitskollegen auch auf dem Schirm.

Unser Tagesplan sieht deshalb folgendes vor:

Zunächst mit der Straßenbahn zum Auditorium – Arch. Renzo Piano Building Workshop, der unverhoffte Anblick eines Klassikers von Pier Luigi Nervi – Palazzetto dello Sport und danach zum MAXXI – Architektin: Zaha Hadid. Dort auch Einkehr auf einen Cappuccino mit Hörnchen. Ist die Architektursprache von Renzo Piano diszipliniert, geht es bei Zaha Hadid sehr stark um Expressivität und fließende Formen.

Der seitliche Platz am Museum wird dabei von der Bevölkerung sehr gut angenommen, auch wenn er als Fläche selbst nicht allzu viel zu bieten hat. Die laufenden Ausstellungen im MAXXI würden mich zwar teils interessieren, aber wir haben uns noch die Priscilla-Katakomben und die Kirche Dio Padre Misericordioso von Richard Meier, in einem Vorort von Rom gelegen, als weitere Ziele vorgenommen.

Der Gang durch den unterirdischen Friedhof ist interessant, fotografiert werden darf allerdings nicht. Höhepunkte sind einige alte Kapellen im Untergrund. Ansonsten führen schmale Wege, auf denen man sich hintereinander bewegt, an seitlichen Grabplätzen vorbei, die man sich wie eine offene Regalwand vorstellen darf.

Die Fahrt zur Jubiläumskirche mit Straßenbahn und dann Bus ist lang und abenteuerlich.

Ist das wirklich alles noch Rom? Wir kommen in einer größeren Wohnblocksiedlung an, die alles andere als attraktiv ist. Mit der Navi-App des Smartphones überzeuge ich mich, dass wir noch auf dem rechten Wege sind. Der Bus fährt uns ans Ziel, welches aber aufgrund des Gegenlichtes gewisse Schwierigkeiten beim Fotografieren bereitet.

Das Gebäude wurde 2003 eingeweiht und befindet sich leider in einem äußerlich ziemlich verwahrlosten Zustand. Der Kirchenraum selbst ist gepflegt und das eigentliche Highlight. Die Art, in der das Kreuz vor der Wand schwebt, der Orgeleinbau, die bewusste Assymetrie verleihen dem sakralen Raum eine einmalige Atmosphäre und Würde.

Mittels Bussen und der Metrolinie C, die noch nicht komplett in Funktion ist, fahren wir zurück zu unserem Quartier in der Nähe von San Giovanni. Wir machen uns nur kurz frisch, um nochmals in das abendliche Rom – diesmal bewusst ohne Fototasche – einzutauchen. Am Piazza Venezia steigen wir aus, denn die Lichtstimmung ist großartig. Dann muss eben das Smartphone ran.

Weiter geht es Richtung Pantheon, wir verweilen noch etwas auf dem Platz mit dem wunderbaren Brunnen, um dann nochmals in unser Lokal Miscellanea einzukehren. Als Nachspeise zunächst noch Chorgesang in der Kirche Santa Maria Maddalena und ein riesiges Eis in der Waffel.

Ja, am Schluß gibt es trotz manch empfundener Strapaze auch bei mir etwas Wehmut.

In der Wohnung angekommen, heißt es noch schnell die Koffer packen. Die Nacht wird kurz.


Montag, 23. April 2018

Abreisetag – mit dem Shuttlebus von Roma Termini zum Aeroporto di Roma-Ciampino – mit Ryan Air zum Flughafen Nürnberg

Um 4:45 ist die Nacht dann auch zu Ende. Gegen 5:25 verlassen wir die Wohnung und watscheln bepackt zur Metrostation San Giovanni. Um 5:45 naht der erste Zug. Nein, wir sind nicht die einzigen Fahrgäste, die Wägen der U-Bahn sind gut gefüllt mit Berufstätigen.

Beim Haupbahnhof – Roma Termini – steigen wir aus und schieben unsere Koffer zur benachbarten Haltestelle von Terravision.

Alles klappt reibungslos. Pünktlich kommen wir am Flughafen an, haben noch gut 1 1/2 Stunden Zeit, bis uns Ryan Air sicher zum Albrecht-Dürer-Flughafen Nürnberg zurückfliegt.

Die Fahrt mit dem Auto zurück nach Kürnach via Würzburg, wo wir noch die mitgereisten Jutta und Marius abliefern, dauert länger als der Flug. Stau auf der A3 und logistische Komplikationen bei der Abholung des Autos vom Parkplatz des Unternehmens Airparks sind die Ursache.


Einige Tipps in der Übersicht

  • Roma-Card von daheim oder vor Ort buchen. Lohnt sich, da Eintrittsgelder für zwei römische Attraktionen und ein 3-Tages-Ticket für den ÖPNV inkludiert sind. Der Besuch von Colosseum und Forum Romanum gelten als ein Besuch.
  • Wer das vatikanische Museum samt Sixtinischer Kapelle besuchen möchte, sollte auch von zuhause aus buchen. Die Schlange vor der Kasse ist beeindruckend lang. die deutschspraachige Führung war bei uns sehr informativ.
  • Man sollte sich gut überlegen, ob man sich ab April bis Oktober überhaupt nach Rom begibt. Die Touristenströme sind bei uns außerhalb der üblichen Ferienzeiten schon enorm gewesen.
  • Lieber mit dem Bus als mit der Straßenbahn fahren. Die Straßenbahnfahrt dauert in Rom relativ gesehen viel zu lange. Wo es geht, die METRO nutzen, um am schnellsten voranzukommen.
  • Es war unser erster Flug mit Ryan Air. Ich kann wider meinen eigenen Erwartungen nicht meckern. Naja, die Sitze in unserer kleinen Boeing waren nicht gerade üppig gepolstert. Etwas mehr Komfort hätte meinem Rücken sicherlich gut getan.

Bildergalerien

Hier gibt es auch noch einige Galerien für die Freunde zeitgenössischer Architektur:

auf www.music-on-net.de dann noch ein Bericht über The Pink Floyd Exhibition


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