Israel Rundreise
Veranstalter: Lidl Tours
Zeitraum: 17.02.2020 – 24.02.2020
Inhalt
Die Reise ins „gelobte Land“ haben wir bereits im August 2019 gebucht. Als Dreh- und Angelpunkt bei Hin- und Rückflug hatten wir uns in Deutschland für den Flughafen in Frankfurt am Main entschieden. Dieser ist für uns schlichtweg am unkompliziertesten erreichbar.
Montag, 17.02.2020 | 1. Tag (Israel):
Anreise mit DB und El Al – Flughafen Ben Gurion – unser erstes Quartier in Tiberias
Aufstehen um 4:30, Abfahrt mit dem ICE per Rail & Fly um 5:55 vom Hauptbahnhof Würzburg. Der Zug ist wider Erwarten pünktlich und erreicht sein Ziel auch rechtzeitig. Die Mannschaft der Deutschen Bahn jubiliert förmlich bei der Durchsage in Frankfurt am Main.
Drei Stunden vor Abflug nach Israel soll man sich zum Check-In einfinden. Wir sind nicht die ersten Reisenden, aber sicherlich mit bei den ersten, die kontrolliert werden. Waren wir in den vergangenen 14 Tagen in China? Das Coronavirus ist nicht folgenlos. Viele Fragen werden dem Einreisenden gestellt. Wie wollen diese Kontrolleure den Andrang am Schalter nur bewältigen? Wir haben als Ehepaar einigermaßen Glück und nehmen diese erste ernstzunehmende Hürde unserer Reise vergleichsweise flott.
Für uns gibt es zudem zwei 8-Euro-Gutscheine mit dem Hinweis, sie hier auf dem Flughafen einzulösen und das Essen ggf. mit in den Flieger zu nehmen.
Abflug mit einer Maschine der El Al pünktlich um 11:00, Ankunft um 16:05 Ortszeit in Tel Aviv. Alles läuft bis dahin planmäßig, die Versorgung an Bord ist überdurchschnittlich gut, das Bordpersonal zudem sehr freundlich.
Nach Ankunft lernen wir unfreiwillig den Flughafen Ben-Gurion etwas besser kennen. Leider ist die Aufenthaltszeit am Flughafen selbst sehr lang, da der Reiseleiter Tomer noch auf einen weiteren Flieger mit Gästen von Lidl Holidays wartet. Ich bekomme hier schon eine Vorahnung, wie der Urlaub organisatorisch weitergehen wird.
Der Bus ist am Ende bis auf den letzten Platz besetzt, die Reisegruppe besteht aus unglaublichen 48 Personen. Lediglich ein Reiseleiter wird die nächsten Tage für diese Riesengruppe eingesetzt. Eine Zumutung für Tomer, aber eben auch für uns Reisende.
Erst gegen 18:45 Ortszeit geht es dann mit dem Bus weiter nach Tiberias zum ersten Hotel „King Salomon“. Wir kommen dort kurz vor 21:00 an. Die Küche hält ein absolut leckeres Büffet für uns bereit, das unnötige Strapazen der Anreise wenigstens etwas vergessen macht!
Dienstag, 18.02.2020 | 2. Tag (Israel):
Akko – Bahai-Gärten in Haifa – Carmel – Verkündigungskirche und Josefskirche in Nazareth
Abfahrt nach dem üppigen Frühstück bereits um 8:00. Diese morgendliche Startzeit sollte bis auf den Abreisetag strikt eingehalten werden.
Wir besuchen nacheinander die Hafenstadt Akko und die Bahai-Gärten von Haifa (lediglich mit Blick von oben, unten kann der Bus nicht anhalten, fährt dafür zweimal eine Runde im Kreisverkehr.)
Zum Essen geht es in die Drusengemeinde am Berg Carmel.
Das komplett überfüllte, aber zuvor empfohlene, Lokal besuchen wir nicht. Üblicherweise wird der Gast hier ausgenommen. Wir spazieren deshalb an der Hauptstraße entlang zum nächsten Supermarkt und gönnen uns zwei Eistüten. Beim Spaziergang fällt auf, wie die Israelis mit Abfall umgehen. Einfach auf die Straße oder in den Straßen begleitenden Grünstreifen schmeißen. Es ist zum Davonlaufen! Was haben die Menschen hier diesbezüglich für ein Bewusstsein? Ein regelrechter Kulturschock! Es irritiert auf jeden Fall!
Wir fahren weiter nach Nazareth und besuchen dort die noch recht neue Verkündigungskirche. Die Basilika steht über jener Höhle, in der der römisch-katholischen Überlieferung zufolge der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschien. Anschließend besuchen wir mit der Reisegruppe noch die benachbarte Josefskirche.
Das Abendessen fällt wie erwartet üppig und sehr gut aus!
Mittwoch, 19.02.2020 | 3. Tag (Israel):
Golanhöhen – Jordan – See Genezareth – Berg der Seligpreisungen – Brotvermehrungskirche in Tabgha – Kapernaum – Kibbuz Ginosar – Bootsfahrt auf dem See Genezareth
Morgendlicher Ausflug zu den von den Israelis besetzten Golanhöhen. Auf dem Mt. Bental ist es sehr neblig und irgendwie auch gespenstisch. Schützengräben als Touristenattraktion und ein Wegweiser, der nachdenklich macht. Nur 65 Kilometer sind es von hier nach Damaskus in Syrien. Dass die Israelis dieses syrische Gelände seit Jahren besetzt halten, sei hier nur am Rande erwähnt.
Das Passieren des Flusses Jordan ist eher unspektakulär, er ist ein besseres Rinnsal.
Am See Genezareth klappern wir folgende Stationen ab:
Berg der Seligpreisungen – Brotvermehrungskirche in Tabgha – Kapernaum, wo Jesus ebenfalls gewirkt haben und bei Petrus gewohnt haben soll.
Mittagessen in der „Prärie“, dafür zu „Mondscheinpreisen“ im Hinblick auf die gebotene Qualität, schlicht der übliche Touristennepp.
Danach Besuch des Kibbuz Ginosar, anschließend Bootsfahrt auf dem See Genezareth. Hatte nicht erwartet, dass auch hier Plastikflaschen im See schwimmen.
Am Abend ein letztes sehr gutes Abendessen im Hotel am See Genezareth.
Donnerstag, 20.02.2020 | 4. Tag (Israel):
Weiterfahrt und Umquartierung – Ausgrabungsstätte Caesarea – Tel Aviv – Jaffa – Bethlehem (Westjordanland)
Ein letztes üppiges Frühstück in Tiberias, dann Abfahrt zur Ausgrabungsstätte Caesarea, wo wir gegen 9:15 ankommen. Das Halbrundtheater hat meines Erachtens mit denkmalpflegerischer Restauration nichts mehr zu tun. Wir bewegen uns im Bereich einer eher mäßigen Rekonstruktion. Konzerte sollen hier noch immer stattfinden, verkündet Reiseleiter Tomer stolz. Derzeit wird der Blick auf eine Baustelle geboten!
Interessanter ist das am Meer gelegene Hippodrom. Es zeigt sich in einer wunderbar weitläufigen Atmosphäre und ist direkt am Meer gelegen. Die alte Hafenstadt ist hier nicht nur sprichwörtlich untergegangen. Als Taucher kann man sie vor der Küste noch erkunden.
Weiter geht es zu einem gut erhaltenen Aquädukt mit nochmaliger kleiner Fotopause.
Der Besuch von Tel Aviv kommt meines Erachtens etwas zu kurz. Lediglich den alten Markt kann man in 1 1/2 Stunden ablaufen, die Weiße Stadt mit den sich am Bauhaus orientierenden Gebäuden sehen wir nur im Vorbeifahren.
Dafür ist der Aufenthalt im – zu Tel Aviv gehörenden – Jaffa zu langatmig und auch vergleichsweise uninteressant. Tomer schwächelt hier etwas und lässt sich auf jede Ablenkung ein.
Dieser Reisetag sollte inhaltlich jedenfalls nochmals überdacht werden. Unterm Strich war dieser Transfertag eher etwas unbefriedigend, was auch am wenig geschmackvollen und maximal lauwarmen Abendessen im Hotel Bethlehem gelegen haben mag.
Freitag, 21.02.2020 | 5. Tag (Israel):
Optionale Fahrt zum Toten Meer und in den Nationalpark Masada
Wir nehmen an der optionalen Fahrt an das Tote Meer und zur jüdischen Festung, dem Nationalpark Masada teil. Die Wetterprognose ist auch gut. Tatsächlich werden 24 Grad Lufttemperatur am Nachmittag gemessen. Ja, es ist hier schon fast sommerlich warm, zumindest nach unseren europäischen Maßstäben.
Die Fahrt im Bus zur Festung dauert von Bethlehem aus etwa 1 1/2 Stunden. Sie zeigt, wie nahe Jerusalem (800 m über dem Meeresspiegel) an der steinigen und gebirgigen Wüste liegt. Am anderen Ufer des Toten Meeres kann man die Gebirgszüge Jordaniens erkennen.
Masada erklimmen wir mit der Seilbahn. Das Laufen auf dem sonnigen Hügel ist schließlich anstrengend genug. Einige hartgesottene Fußgänger sehen wir dennoch von der Gondel aus. Noch immer sind auf dem Plateau Archäologen beschäftigt. Was die Römer unter König Herodes hier bautechnisch geleistet haben, ist wirklich beachtlich. Herodes wird als König nach 2.000 Jahren sehr differenziert von Reiseleiter Tomer gesehen. Da ist auf der einen Seite der brutale Machthaber, auf der anderen Seite ein Visionär in Sachen Stadtbaukunst.
Insgesamt halten wir uns im Bereich von Masada etwa 2 1/2 Stunden auf, essen hier auch eine Kleinigkeit. Dann fahren wir weiter zum Toten Meer. Die Badepause dauert etwa 2 1/2 Stunden, ist mir persönlich etwas zu lang. Bin auch nicht ins Salzwasser des 400 m unter dem Meeresspiegel liegenden Sees gegangen, der nach und nach von den Anliegern zur Salzgewinnung entleert wird, so daß der Wasserspiegel weiter sinkt.
Schade, dass wir Qumran nicht besichtigt haben. Die Fundstelle der Schriftrollen liegt direkt an der Straße. Zeitmäßig wäre diese Station locker machbar gewesen.
Dass ein Kurzaufenthalt im nahen palästinensischen Jericho natürlich auch eine Option gewesen wäre, sei der Vollständigkeit ebenfalls erwähnt.
Samstag, 22.02.2020 – 6. Tag (Israel):
Alt-Jeruslaem – Ölberg – Tempelberg – Kirche aller Nationen – Garten Getsemani – Löwentor – Via Dolorosa – Grabeskirche – Klagemauer – Jaffator – Berg Zion
Eigentlich war Regenwetter für die nahezu gesamte Woche, die wir in Israel verbringen sollten, angekündigt. Es kam anders.
Dieser Samstag ist allerdings wirklich gut verregnet. Erst am Abend wird sich die Sonne zeigen.
Wir starten auf dem Ölberg. Dort steht Bus an Bus – erschreckend. Allerdings hat man hier einen schönen Blick auf Alt-Jerusalem mit dem Tempelberg. Nach jüdischem Glauben wird der Messias über den Ölberg nach Jerusalem einziehen und im Kidrontal – unterhalb des Hügels – das Jüngste Gericht halten.
Mein Tipp:
Räumt hier erst einmal den herumliegenden Müll weg. Es ist erschütternd, wie es in mancher Ecke ausschaut!
Besonders ist an unserem Aufenthalt allerdings die äthiopische Gesangsgruppe, die vor dieser Kulisse singt.
Mit dem Bus fahren wir ins Tal. Die Fahrt zieht sich gefühlt fast eine halbe Stunde hin. Besser und interessanter wäre der Fußmarsch gewesen.
Wir besuchen die Kirche aller Nationen, die am Garten Getsemani steht. Natürlich ist hier auch alles mit Touristen angefüllt. Wahnsinn!
Mit Schirm und Kapuze geht es zum Löwentor und damit ins Herz von Jerusalem. Es ist mittlerweile richtiges Sauwetter! Die Kamera mag man am liebsten gar nicht auspacken.
Unsere Reisegruppe bewegt sich im Schneckentempo in die Stadt hinein. Dauernd stellen wir uns unter oder warten, bis die letzten Mitreisenden von der Toilette kommen.
Plötzlich fallen Schüsse!
Ich habe kurz zuvor noch eine Gruppe Soldaten zum Löwentor laufen sehen. Wenig später folgen weitere Soldaten im Laufschritt. Reiseleiter Tomer sichtet kurz danach seine Nachrichten auf dem Smartphone.
Eine Palästinenserin soll im Bereich des Tempelbergs mit gezogenem Messer unterwegs gewesen sein. Sie wurde daraufhin erschossen. Tödlich endende Attentate sind hier offensichtlich an der Tagesordnung. Den Tagesablauf scheinen sie in dieser Region nicht weiter zu beeinflussen. Man will den Tourismus als Einnahmequelle schließlich nicht verlieren, sieht über derlei Vorfälle im Beisein von Reisenden schlicht hinweg.
Über die Via Dolorosa nähern wir uns der Grabeskirche. Sie ist auch ein touristischer Leidensweg, so vollgestopft sind die Gassen. Einige Touristengruppen sind mit einfachem Holzkreuz auf dem Weg. Im Kontrast dazu die Läden, die allen möglichen Kitsch und manch unpassendes Kinderspielzeug im Angebot haben. Hier versucht man zweifellos mit allen irdischen Mitteln aus dem Glauben Profit zu schlagen.
Die Grabeskirche ist selbstverständlich ebenfalls überfüllt.
Der Bereich des Berges Golgatha liegt quasi im ersten Obergeschoß der Kirche, über eine ultrasteile Steintreppe zu erreichen. Im Zentrum der Kirche die Grabstelle. Hier beträgt die Wartezeit etwa zwei Stunden. Wir gehen stattdessen mit unserer Gruppe nach draußen und suchen uns ein einfaches Restaurant, welches der Reiseleiter empfiehlt. Von der Dachterrasse hat man zumindest einen schönen Blick auf Jerusalem.
Nach der 1 1/2 stündigen Pause laufen wir weiter in Richtung Jaffa-Tor, zum Berg Zion (Ort des letzten Abendmahls) und zur Klagemauer. Die Betenden dürfen wir aufgrund des Sabbat nur aus der Ferne fotografieren. Etwas anderes wäre für mich hier ohnehin nicht in Frage gekommen.
Die Sonne zeigt sich endlich am Himmel, doch ist es noch immer recht frisch.
Wir fahren gegen 17:00 zurück zum Hotel. Das übliche, etwas lieblose, Abendessen erwartet uns um 18:30. Wenigstens ist es heute einigermaßen warm.
Sonntag, 23.02.2020 | 7. Tag (Israel):
Israel-Museum – Knesset – Yad Vashem – Geburtskirche und Geburtsgratte in Bethlehem
Heute besuchen wir die Außenbezirke von Jerusalem.
Zunächst fahren wir zum Israel-Museum und dem Aufbewahrungsort der Funde von Qumran. Ausgestellt sind allerdings Kopien der dort entdeckten Schriftrollen. Hier herrscht im Gegensatz zum Außenbereich, wo wir ein riesigens Stadtmodell (M = 1:50) von Jerusalem betrachtet haben, striktes Fotografierverbot.
Anmerkung:
Vor Ort taucht auch eine Ansprechpartnerin von Lidl-Holidays auf. Sie ist sehr offensiv, notiert sich alles ganz genau. Als ich sie auf die Größe unserer Reisegruppe anspreche, die sinnvollerweise zu teilen gewesen wäre, antwortet sie, dass bis zu 50 Personen pro Gruppe in Israel (bei Lidl Holidays) üblich wären. Ansonsten würde die Reise teurer angeboten werden müssen.
Anschließend Weiterfahrt zur Knesset, dem israelischen Parlament. Wenig beeindruckend und eigentlich verzichtbar.
Der Bus bringt uns anschließend zu Yad Vashem, der Gedenkstätte an die nationalsozialistischen Greueltaten. Ich bewege mich schnell durch die überfüllte Ausstellung. Nicht, dass sie mich nicht interessieren würde, aber ich möchte mir die Freianlagen ansehen. Die Luft im Bau von Architekt Moshe Safdie ist außerdem unerträglich stickig!
Die benachbarte Kapelle zur Erinnerung an die durch deutsche Nationalsozialisten getöteten Kinder darf ich allerdings sehr empfehlen. Der Weg durch diese unterirdische, sehr dunkle, Raumfolge macht wohl jeden betroffen.
Selten hat mich eine Plastik so ergriffen wie die von Boris Saktsier.
Janusz Korczak und die Ghettokinder strahlt genau das aus, was ich mit christlicher Nächstenliebe verbinde.
Am Platz vor dem Museum ziehen Heerscharen von Soldatinnen und Soldaten vorbei. Mit großer Selbstverständlichkeit nutzen sie ihre Smartphones und hantieren nebenbei mit umgehängten Gewehren. Eine irgendwie sehr bizarre Szenerie.
Wir fahren zurück nach Bethlehem. Unterwegs verabschiedet sich unser Reiseleiter Tomer. In Bethlehem übernimmt ein palästinensischer Kollege. Die Einkehr in ein Restaurant verkneifen sich die meisten Mitreisenden und gehen stattdessen spazieren. Wir machen Rast an einem unwirtlichen, extrem verschmutzten Ort am Fuße der hohen Mauer mit Wachturm. Es schließt sich ein Verdauungsspaziergang entlang dieser unmenschlichen Mauer an.
Ein Souvenirladen neben dem Restaurant soll auch noch besucht werden. Das nervt schon etwas!
Im Anschluss besuchen wir nach kurzer Busfahrt unter neuer Führung die Geburtskirche und Geburtsgrotte. Auch hier enormer Andrang. Unser neuer Reiseleiter gibt eindeutige Weisungen, zum Beispiel „Halbkreis bilden vor der Treppe in die Grotte, um notorische Drängler aufzuhalten.“
Etwa 1 1/2 Stunden benötigt die Gruppe für diese Kräfte zehrende Aktion, mit der unsere Reise eigentlich schon fast zu Ende geht.
Montag, 24.02.2020 | 8. Tag (Israel):
Abreisetag – Spaziergang an der Sperranlage – Banksy – Walled Off Hotel – Rückflug
Unser Abreisetag. Wir haben Glück, dass unser Flieger erst um 14:40 Ortszeit starten wird und der Bus uns infolgedessen auch erst um 11:30 zum Flughafen befördern soll. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Bethlehem auch noch etwas zu Fuß zu erkunden. Wir laufen zum bekannten Graffiti von Banksy. Dort erfahren wir vom nahegelegenen Walled Off Hotel, das der Street-Art-Künstler gestaltet hat.
Ein Spaziergang an der Sperranlage bietet sich an, da das Hotel für interessierte Passanten erst ab 10:00 öffnet. Banksy ist eine touristische Attraktion in Bethlehem geworden.
Danach laufen wir zu unserem Bethlehem Hotel zurück, noch etwas frisch machen und dann zum Bus, der rechtzeitig startet. Unsere Gruppe ist doch sehr diszipliniert.
Eine Stunde Fahrzeit bis zum Flughafen in Tel Aviv. Dass der Busfahrer beim Entladen am Flughafen nicht behilflich ist, habe ich so bisher noch nicht erlebt. Das Trinkgeld gab es am Tag zuvor. Wahrscheinlich war er unzufrieden!
Beim Check-In unerwartete Verwirrung beim dortigen Personal ob unserer Gruppe. Wie viele Personen wir wären?
Was soll diese unsinnige Frage, wir müssten als fragmentarische Reisegruppe von Lidl dort längst angemeldet sein. Freundlichkeit sieht anders aus! Mein Hals schwillt nochmals kurz an. Aber, was soll man sich denn noch aufregen? In ein paar Stunden sind wir hoffentlich wieder in der Heimat.
Die Ausreisekontrollen laufen ansonsten etwas schneller ab als bei der Einreise.
Verpflegung in der El Al-Maschine auf der Rückreise wieder tadellos. Hier können sich andere Fluggesellschaften wirklich ein Beispiel nehmen.
Pünktliche Ankunft auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen um 18:05 Ortszeit. Probleme bei der Kofferausgabe, die bald 45 Minuten auf sich warten lässt. Ich habe plötzlich Probleme im Magen-Darm-Bereich.
Den Zug der DB um 19:36 erreichen wir mühelos. Ankunft um 21:00 am Hauptbahnhof in Würzburg, um 21:30 sind wir endlich wieder daheim.
Endlich geschafft!
Zur Galerie mit noch mehr Bildern des Sperrwalls
Meine subjektive Bewertung der Reise nach Israel mit Lidl Holidays:
Die Reisegruppe mit 48 Personen war viel zu groß und hätte vor Ort unbedingt geteilt werden müssen. Natürlich ist dann ein zweiter Reiseleiter notwendig. Der Mehrpreis dürfte marginal sein. Hier will offensichtlich Lidl und/oder der Örtliche Veranstalter auf Gewinnmaximierung nicht verzichten.
Über die Notwendigkeit eines weiteren Busses darf man im Hinblick auf Umweltthemen durchaus geteilter Meinung sein. Bequem war es in diesem Bus, der äußerst simpel ausgestattet war, nicht. Praktische Gepäcknetze am Vordersitz hat man vergeblich gesucht . Ein Not-WC war natürlich ebenfalls nicht an Bord. Die obere Gepäckablage war so verschmutzt, dass nicht nur ich, sondern auch andere Passagiere sich mehrfach schmutzige Jacken oder Taschen geholt haben.
Das Reiseprogramm hätte straffer durchgezogen werden können, wäre die Gruppe kleiner gewesen. So war das gemeinsame Laufen durch die Städte häufig eine sehr zähe Angelegenheit.
Die Unterkunft im King Salomon Hotel in Tiberias war befriedigend, dass Essen darf man dort hingegen zwischen Note sehr gut und gut einordnen.
Die Unterkunft im Bethlehem-Hotel in Bethlehem war vom Zimmer her besser als die in Tiberias, wenngleich nicht nur wir Schimmelflächen – bei uns im Raum 926 unter dem Fenster im Schlafraum – entdeckt haben. Das Essen kann ich im Vergleich mit dem vorangegangenen Hotel in Tiberias lediglich mit Note 4 plus bewerten. Zuwenig Abwechslung, zum Teil noch nicht einmal richtig warm.
Der Ausflug zur Felsenfestung Masada und an das Tote Meer sollte künftig fester Inhalt der angebotenen Rundreise werden. Das Interesse ist hier ausgesprochen groß. Von 48 Reisenden haben 42 diese Option gezogen. Wahrscheinlich will man hier seitens des Veranstalters den Reisepreis künstlich niedrig halten.
Die Angebote anderer Anbieter von organisierten Israel-Rundreisen sollte man auf jeden Fall im Auge behalten, bevor man sich für Lidl-Holidays entscheidet.
Der Reisezeitpunkt nach Israel war für mich persönlich ideal. Bei sommerlicher Hitze möchte ich das Land niemandem empfehlen.
Für Februar – also zum Saisonbeginn – war erstaunlich viel Tourismus spürbar. Die Parkplätze an den Sehenswürdigkeiten waren von den Reisebussen regelmäßig komplett belegt. Der August als Reisetermin scheint ohnehin ein „No-Go“ zu sein!
Mein Bedarf für Reisen in den Nahen Osten, auch nach Israel, ist erst einmal befriedigt.
Frieden in dieser Region ist für mich nicht absehbar. Meine Generation wird ihn jedenfalls nicht mehr erleben.