Fränkisches Seenland – Kurzurlaub mit Rädern
Zeitraum: 25.08. – 28.08.2023
Kameras: Canon EOS M und iPhone12
Inhalt
Der Geburtstag meiner Frau steht bevor. Noch bevor ich sie beschenken kann, schenkt sie uns beiden ein verlängertes Wochenende im Fränkischen Seenland.
Fränkisches Seenland (Auszug aus Wikipedia):
Das Fränkische Seenland ist ein Gebiet mit künstlich angelegten Seen in Bayern, knapp 50 km südwestlich von Nürnberg im Regierungsbezirk Mittelfranken. Anfangs war der Begriff Neues Fränkisches Seenland in Gebrauch. Die Seen entstanden im Wesentlichen mit der Donau-Main-Überleitung, die angelegt wurde, um die Wasserverteilung zwischen dem wasserreichen Süd- und dem wasserarmen Nordbayern auszugleichen; das erfolgt durch die Überleitung von Wasser aus dem Altmühl- und Donautal über die Europäische Hauptwasserscheide in das Regnitz-Main-Gebiet. Auch für den Tourismus in der Region ist das Gebiet sehr bedeutsam.
Das Zentrum des Fränkischen Seenlandes bilden der Große Brombachsee, der Kleine Brombachsee und der Igelsbachsee, drei unmittelbar nebeneinander liegende Stauseen, die nur durch 2 Staudämme voneinander getrennt sind, des Weiteren der rund 10 km westlich liegende Altmühlsee und der 20 Kilometer nordöstlich gelegene Rothsee. Auch der 15 km südlich gelegene Hahnenkammsee, das erste künstliche Gewässer im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen überhaupt, und der 14 km westlich gelegene Dennenloher See zählen zum Fränkischen Seenland, obwohl sie nichts mit dessen wasserwirtschaftlicher Aufgabe zu tun haben.
Die Seen haben insgesamt fast 20 km² Wasserfläche:
Großer Brombachsee: 8,7 km²
Altmühlsee: 4,5 km²
Kleiner Brombachsee: 2,5 km²
Rothsee: 2,2 km²
Igelsbachsee: 0,9 km²
Hahnenkammsee: 0,23 km²
Dennenloher See: 0,22 km²
Am Freitagnachmittag brechen wir mit dem Auto auf, unsere beiden E-Bikes auf dem Fahrradgepäckträger. Die Wetterprognosen sind nicht gerade prickelnd, doch werden wir unterm Strich mehr Glück als Pech haben.
Gegen 16:00 kommen wir in Enderndorf am Brombachsee an. Unser Quartier ist das Gasthaus Brombachsee, dessen beste Tage erkennbar auch schon einige Tage zurückliegen.
Wir machen uns nach Bezug unseres Zimmers auf zu einer ersten Radfahrt um den Großen Brombachsee. Das Wetter hält, die Rad- und Fußwege sind bestens ausgebaut. Auf der anderen Seeseite kehren wir kurz ein.
Heute soll, wir wussten es im Vorfeld gar nicht, die jährliche Veranstaltung „Magische Momente“ stattfinden. Dazu gibt es Livemusik, sogar die „Jets“ aus dem Raum Würzburg sind unter anderen angereist.
Zahlreiche Food-Trucks versorgen die zunehmende Anzahl an Gästen mit Essen und Getränken. Mir persönlich ist das zu viel Wallung. Wir ziehen uns ins Quartier zurück. WLan ist dort nur bedingt vorhanden, der Router steht im Gastraum, das T-Online-Netz ist zeitweise gar nicht verfügbar, geschweige denn mobile Daten. Wir sind also nahezu komplett „offline“.
Fränkisches Seenland | Bildergalerie | Freitag, 25.08.2023
Mit den Rädern um den Großen Brombachsee
In der Nacht, wir haben das Zimmerfenster weit geöffnet, kommt es zu ganz erheblichen Niederschlägen. Es prasselt unaufhörlich, mit nur wenigen Unterbrechungen. Der nächtliche Abbau der Veranstaltung dürfte kein allzu großes Vergnügen bereitet haben.
Am Samstagmorgen passt das Wetter soweit. Bis 15:00 soll es trocken bleiben, so übermitteln es die einschlägigen Wetter-Apps.
Wir sind also mit den Rädern unterwegs, wollen schließlich das Seenland weiter kennenlernen, und umfahren den nahegelegenen Altmühlsee. Eine insgesamt attraktive Radstrecke.
Kurz vor 15:00 kommen wir wieder in Enderndorf an, erkundigen uns, wie lange die dortige Pizzeria am See heute geöffnet sein wird. „Noch zehn Minuten“ so die Auskunft des Wirtes, „dann wird es nämlich zu einem Wolkenbruch kommen.“
Mit dieser Einschätzung liegt er leider richtig. Wir fahren ins Quartier zurück und nehmen das Abendessen in unserem Gasthaus ein. Passt!
Fränkisches Seenland | Bildergalerie | Samstag, 26.08.2023
Mit den Rädern zum und um den Altmühlsee
Der Sonntag soll total verregnet sein. Daher schlägt Uschi den Besuch der Altmühltherme in Treuchtlingen vor.
Die Überlandfahrt nach Treuchtlingen zeigt leider, dass die Fränkische Seenlandschaft, die neben der Wasserhaltung auch einen Zugewinn an (touristischen) Erlebniswerten haben sollte, nicht allzu viel Positives in der Gesamtregion ausgelöst hat. Den touristischen Schwerpunkt dürften Campingplätze samt zugehöriger Gastronomie an den Seen bilden.
Wenige Übernachtungsmöglichkeiten (Stichwort: „Zimmer frei“) gibt es hier, dafür einige Ortschaften, bei denen „man nicht tot überm Zaun hängen mag!“
Hier fehlt es zum Teil eklatant an Infrastruktur jeglicher Art. Der „unmittelbare Gürtel“ um die Fränkische Seenlandschaft ist gut entwickelt worden, der Bereich dahinter zurückgeblieben und leider auch nicht besonders attraktiv. Corona scheint hier der Gastronomie den Todestoß versetzt zu haben.
In Treuchtlingen angekommen, sind wir erwartungsgemäß nicht die einzigen Gäste, die für heute den Plan eines Schwimmbadbesuches geschmiedet haben.
Nach dem Schlangestehen am Eingang löst sich die Menschenmenge in der recht großen Anlage etwas auf. Wir haben uns für die Bereiche Thermalbäder und Sauna entschieden, um den Familien mit tobenden Kindern etwas aus dem Wege zu gehen. Man sehe uns diese altersbedingte Intoleranz nach.
Die Liegebereiche in der an sich großen Saunalandschaft sind erkennbar zu knapp bemessen. Auch die Wegeführung in den Saunabereich – quer durch das zugehörige Restaurant – ist suboptimal. Wir finden am Ende Platz auf raffinierten Liegen in einem kleineren Ruheraum, der hinter einem zur Sauna umfunktionierten Eisenbahnwaggon der einstigen Deutschen Bundesbahn positioniert ist.
Nach dem Schwimmbadbesuch wollen wir zwecks Abendessen gegen 17:30 in die Innenstadt vordringen, was sich als komplette Pleite herausstellen soll. Treuchtlingen ist ein wirklich armseliger Ort. Alle Lokale haben geschlossen, manch eines wohl für immer.
Ergo:
Wir essen abermals in unserem Gasthaus am Brombachsee.
Fränkisches Seenland | Bildergalerie | Sonntag, 27.08.2023
Besuch des „pittoresken“ Treuchtlingen nach Aufenthalt in der Altmühltherme
Es regnet nachts wieder.
Dennoch wagen wir am Montagmorgen nach dem Frühstück und nach der Zimmerräumung eine kleine Umfahrung des Igelbachsees. Schöne satte Landschaftsfarben, aber gemütlich ist anders, denn der feine Nieselregen hört nicht auf.
Gegen 10:45 brechen wir auf. In Ansbach legen wir noch eine kleine Pause ein. Dort regnet es tatsächlich nicht.
Ernüchternd, wie auch dieser Ort so langsam vor die Hunde geht. Viele Lokale auch hier geschlossen. Wir kehren im durchaus empfehlenswerten Brothaus ein. Die Fußgängerzone von Ansbach zeigt einige Leerstände. Diese Stadt blutet aus, wie andere auch.
Nach knapp zwei Stunden Aufenthalt treten wir die Rückreise mit neu gewonnenen Erfahrungen während eines Kurzurlaubs in Mittelfranken an.
Danke Uschi, das Wochenende mit Dir war sehr schön!
Fränkisches Seenland | Bildergalerie | Montag, 28.08.2023
Abschied von Enderndorf, mit den Rädern nochmals um den Igelsbachsee, später dann der Kurzbesuch von Ansbach