Städtereise München
Datum: 02.07. bis 05.07.2020
Anreise mit dem Auto, in der Stadt unterwegs mit dem Fahrrad
Das Unterwegssein während Corona haben meine Frau und ich eingeschränkt. Aber irgendwann möchte man ja doch wieder raus aus den eigenen vier Wänden. Ein Besuch unserer Tochter in München ist eine passende Gelegenheit, um familiären Bedürfnissen des Wiedersehens nach wochenlangen Ausgangsbeschränkungen nachzukommen und auch gleichzeitig neue Eindrücke zu sammeln.
Inhalt
Donnerstag, 2. Juli 2020
Wir starten am Donnerstagvormittag gegen 10:00 mit dem PKW, nehmen als größere Gepäckstücke unsere Fahrräder mit. Auf ÖPNV habe ich keine Lust, schon gar nicht in diesen bewegten Zeiten. Außerdem haben wir eine gemeinsame Radtour mit unserer Tochter am Wochenende ins Auge gefasst.
Donnerstagnachmittag – nach einem gemeinsamen Imbiss – fahren wir von Obergiesing aus an der Isar entlang in den Englischen Garten. Der Himmel ist überwiegend blau, die Temperaturen moderat. Wir kommen am Chinesischen Turm vorbei, wollen im benachbarten Biergarten einkehren. Reichlich Barrieren sind aufgebaut, so dass der relativ gut besuchte Biergarten zumindest auf uns nicht sonderlich einladend wirkt. Der Zugang ist nicht ausgeschildert, somit auch nicht ohne weiteres erkennbar. Wir fahren schließlich weiter und treffen auf einige Surfer, die sich im Eisbach im „Wellenreiten“ versuchen. Das dortige Verbotsschild wird nicht weiter gewürdigt, Man darf davon ausgehen, dass die nicht ganz ungefährlichen Aktivitäten geduldet werden. Eine gewisse Attraktion für Passanten stellen die Wassersportler in ihren Neoprenanzügen ohnehin dar. Wir schauen dem Treiben eine gute Viertelstunde mit großem Interesse zu.
Wie es der Zufall will, kommen wir beim Weiterfahren an der Bayerischen Staatskanzlei heraus, sehen gegenüber das mir nicht unbekannte Bauministerium. Eigentlich sind wir bloß auf der Suche nach einem Café.
Wir passieren das Ministerium und fahren auf der Rückseite des Gebäudes an einigen Glascontainern vorbei, die scheinbar so voll sind, dass sich ein regelrechtes Flaschenmeer, überwiegend aus zuvor alkoholhaltigem Leergut um die Großbehältnisse gebildet hat. Diese Container dürften – hoffentlich – ein größeres „Einzugsgebiet“ haben.
Etwas befremdlich und skurril ist die Situation dennoch. Naja, ich habe Urlaub und möchte mir nicht allzu viele Gedanken dazu machen.
Die in Frage kommenden Cafés sind alle besetzt, so dass wir uns entscheiden, zurück ins Hotel zu fahren. Am Abend ein schönes gemeinsames Abendessen mit unserer Julia und ihrem Freund Andy. Das Wetter hat bereits umgeschlagen, es stürmt und regnet ganz gehörig.
Bildergalerie | An der Isar
Bildergalerie | Englischer Garten
Freitag, 3. Juli 2020
Wir haben uns entschieden, nicht im Hotel, sondern in einem Café oder einer Bäckerei zu frühstücken. Schnell werden wir auf Empfehlung von Julia fündig. Ein etwas schmuckloser Bäcker mit Sitzmöglichkeiten, quasi um die Ecke vom Leonardo-Hotel..
Ein Arbeiter im orangenen Outfit äußert sich zu Corona im Allgemeinen und den derzeitigen Arbeitsbedingungen bei der Stadt München. Es ist auf jeden Fall höchstinteressant und amüsant, ihm zuzuhören.
Gestärkt brechen wir anschließend zum Viehhof auf, erreichen das Gelände wenig später. Natürlich ist hier noch Betrieb, Tiere sehen wir nicht, nur einige LKW.
Uns interessiert mehr die hier ebenfalls beheimatete Subkultur, die mit großflächigen Graffities auf sich aufmerksam macht und mich sofort fasziniert. Wir schlendern über das Gelände. Eine Fundgrube für Fotografen. In der Nachbarschaft entsteht das Neue Volkstheater als kommunales PPP-Projekt. Die Rohbaufirma Riedel, die hier tätig ist, kommt aus Schweinfurt. Interesssant!
Vom Viehhof aus fahren wir anschließend in die Arcisstraße. Dort besuchen wir auf dem Dach der TU München das Rooftop-Café im Vorhoelzer Forum, geniessen den Ausblick über München. Nach Radler und Tee fahren wir weiter zum Schloss Nymphenburg. Der Himmel strahlt blau, während wir durch den Park schlendern. Ja, München ist schon schön.
Via Kurzstopp am Botanischen Garten München radeln wir zum Olympiagelände. Ein schöner und immer willkommener Pflichtbesuch. Mit einer Bratwurst in der Semmel sieht es allerdings schlecht aus. Wir fahren zurück ins Hotel und essen am Abend im Edelweiß in Obergießing.
Bildergalerie | Café im Vorhoelzer Forum
Bildergalerie | Olympiagelände
Samstag, 4. Juli 2020
Am Samstag machen wir eine gemeinsame Radtour von Obergiesing, zunächst an der Isar entlang, in Richtung Kloster Schäftlarn. Eine zumindest für mich als Untrainierten durchaus anspruchsvolle Route, die schon bald durch bergiges, stellenweise aufgeweichtes Waldgelände führt.
Beim Kloster besuchen wir den Prälaten- und nicht den benachbarten, ebenso einladenden, Biergarten. Der Biergarten soll auf dem Rückweg folgen. Im Gasthaus zur Mühle machen wir Brotzeit, bevor wir die Rückfahrt nach München fortsetzen. Diese führt uns leider nicht mehr an der Isar oder am Isarkanal vorbei, sondern zunächst durch den Wald, anschließend über Grünwald wieder zurück nach München. Dort angekommen besuchen wir noch das Café ShotGunSister – guter Cappuccino, guter Möhrenkuchen. Eine erste kulinarische Empfehlung!
Das reichliche und sehr gute Abendessen im Schinken-Peter rundet den gelungenen Tag ab. Eine zweite kulinarische Empfehlung!
Bildergalerie | Radtour von Obergiesing nach Kloster Schäftlarn
Bildergalerie | Prälatengarten Schäftlarn
Abendessen beim Schinken-Peter
Sonntag, 05.07.2020
Nach dem üppigen Frühstück mit Julia und Andy folgt die Rückfahrt via Pfaffenhofen nach Kürnach.
Ein schönes langes Wochende in der Landeshauptstadt München liegt hinter uns. Dankeschön an Julia und Andy!
Mein Hnterteil tut weh, ich benötige jedenfalls einen passenderen Sattel.
Mit meinem Navi Wahoo Elemnt muss ich mich noch etwas beschäftigen. Es führte mich streckenweise in die Irre, weil ich es ein Jahr lang nicht benutzt hatte. Für Stadttouren mit schneller Änderung der Route ist es offensichtlich weniger geeignet, da man ständig neu programmieren muss.