Heiner Reitberger: Verlorene Schönheiten (17.03.2025)

Heiner Reitberger Fotografie

Datum: 17.03.2025
Kamera: iPhone 15 Pro Max



Vor einigen Wochen haben Norbert und ich den gemeinsamen Besuch der Ausstellung VERLORENE SCHÖNHEITEN mit Fotografien von Heiner Reitberger vereinbart. Cousin Uli aus Köln sollte auch mit dabei sein. Sein Freund Timo wird aus unserer Kleingruppe ein Quartett machen.

Die Fahrt mit dem E-Bike nach Würzburg verläuft reibungslos. Ich bin bereits um 10:20 vor Ort und habe noch etwas Zeit, mir die weitgehend abgeschlossene Sanierung des MOZ im Außen- bzw. Hofbereich anzusehen.

Ich finde die Sanierung augenscheinlich gelungen.

Was mich allerdings im Innenraum wirklich erschüttert, ist der Umgang mit der gewendelten Haupttreppe.

Sie ist gestalterisch durch die konkurrierende Überlagerung von statischen Erfordernissen und geltenden Bauvorschriften (Geländerhöhe: 1,00 Meter) derartig verhunzt worden, dass ihre einstige Eleganz völlig auf der Strecke geblieben ist.

Als es um den Erhalt des Mozartareals ging, wurde häufig auf die besondere denkmalpflegerische Qualität dieser Treppe hingewiesen. Dieser „Hingucker“ aus den swingenden 1950er Jahren hat nun leider jeglichen Pfiff verloren.

Das sanierte Gebäude leidet allerdings auch an einer „Zettel- und Plakatwirtschaft“, die richtig wehtut. Überall hängen Plakate und DIN A4-Blätter, auch dort, wo es nicht notwendig ist. Dies in Ordnung zu bringen, ist allerdings Sache des Hausherrn.

Nun zur Ausstellung von Heiner Reitberger:

Heiner Reitberger - Vita


Der Foyerraum ist meines Erachtens hervorragend für kleinere Ausstellungen geeignet.

Die Qualität der ausgestellten SW-Fotografien ist ebenfalls hervorragend. Wünschenswert wäre eine ungefähre Markierung des Fotografenstandpunktes in einem aktuellen Stadtplan Würzburgs beim jeweiligen Foto. So steht man ab und zu rätselnd vor den beeindruckenden Aufnahmen und sucht den möglichen Standpunkt mittels Karten-App auf dem Smartphone.

Zusammenfassend kommt man zu dem traurigen Ergebnis, dass am 16. März 1945 eine wunderbare Stadt zerstört wurde.

Die Fotos lassen erahnen, wie schön diese Stadt vor dem zweiten Weltkrieg gewesen sein muss.

Darüberhinaus kommt man leider zu dem Ergebnis, dass die Innenstadt von Würzburg, trotz mancher positiver Ansätze, seit Jahren zunehmend unattraktiver wird.

Ich drücke es jetzt sehr provokativ aus:

Selbst die Bilder der zerstörten Stadt und des Wiederaufbaus lassen eine gesündere Stadtstruktur erkennen, als die, die man in Würzburg heute vorfindet.

Ein Bild der Juliuspromenade hat sich mir besonders eingeprägt. Es ist von der unteren Promenade in Richtung Stift Haug fotografiert. Zu rechter Hand sieht man eine zerstörte Häuserzeile. Sicherlich deprimierend. Aber man kann auch die damalige Straßenführung erkennen.

Der heutige Zustand dieser einstigen Prachtstraße ist mit katastrophal noch schmeichelhaft umschrieben.

Für all diejenigen, die sich für die Stadtgeschichte Würzburg interessieren, ist die Ausstellung mit den ausdrucksstarken Fotografien von Heiner Reitberger absolut sehenswert.


Eckpunkte

„Verlorene Schönheiten“: Fotografien von Heiner Reitberger, im Foyer des Mozartareals, Hofstraße in Würzburg.

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr

Begleitheft:
(78 Seiten, 10 Euro) mit ausführlichen Bildbeschreibungen. Erhältlich im Mozartfest-Kartenbüro, im Museum im Kulturspeicher sowie den Buchhandlungen Knodt, dreizehneinhalb, Neuer Weg und Schöningh.

Führungen:
Auf Anfrage > Kontakt: info@reitberger-stiftung.de.
Nächster Termin für einen öffentlichen Rundgang:
Am 18. März 2025 führt Petra Maidt um 17 Uhr durch die Ausstellung.


Das Mozartareal und architektonische Details


Ausstellung Heiner Reitberger


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