Die Rhön – denn die letzte Reise war schließlich kein Urlaub
Deshalb wollen wir uns in der benachbarten Rhön eine kleine Auszeit mit etwas Wellness gönnen
Reisezeitraum: 16.06.2014 – 18.06.2014
Inhalt
Montag, 16. Juni 2014
Als Zwischenetappenziel haben wir uns auf Empfehlung für Point Alpha entschieden. Dort tauchen wir in die nicht allzu lange zurückliegende Geschichte des einst geteilten Deutschlands ein. Einige Schulklassen, aber auch kleinere Reisegruppen sind unterwegs. Wir hören amerikanische Stimmen. Vielleicht kehrt der eine oder andere Amerikaner an den Ort zurück, an dem er noch vor einem Vierteljahrhundert seinen Dienst verrichtet hat. Die Machtblöcke in Ost und West standen sich hier einst gegenüber. Heute hört man in dem Naturschutzgebiet, neben wenigen menschlichen Stimmen, vor allem wunderbares Vogelzwitschern.
Beim Besichtigen der Truppenunterkünfte fällt mir – mit einem gewissen Unwohlsein – auch die eigene Bundeswehrzeit mit simulierten Übungen kriegerischer Auseinandersetzungen Ende der 1970er Jahre ein. Hat der ganze (Rüstungs-)irrsinn vielleicht doch Sinn gehabt?
Die Gaststätte auf dem Gelände ist übrigens sehr preiswert. Nur – man braucht dort etwas Zeit!
Die Fahrt zum Rhön-Park-Hotel, ein Quartier, welches uns sogar schon mehrfach empfohlen wurde, verläuft „ohne besondere Vorkommnisse“. Etwas schockierend ist das Ausmaß dieses Hotelkolosses in der weiten Natur der Rhön allerdings schon.
Die innere Wegeführung im wahrsten Sinne des Wortes unterirdisch. Mich erinnert das Ganze unweigerlich an die laufenden Bergungsarbeiten in der Riesendinghöhle, wo ein Höhlenfoscher derzeit geborgen wird.
Vom sogenannten Zentrum – dort ist es besonders laut – sind wir geschätzt einige Hundert Meter entfernt. Der Weg alles andere als erlebnisreich. Ein Parcour aus mehrfachem Rechts- und Linksabbiegen.
Das Zimmer ist soweit okay. Nach Ablegen der Gepäckstücke geht es in die Rother Lagune, das Schwimmbad. Hier tobt der Bär. Ein Spaßbad für Kinder mit Begleitpersonen – Eltern oder Großeltern. Die große Rutsche will ich besser erst gar nicht ausprobieren. Sie ist sehr flach geneigt. Hier bleiben Leichtgewichte fast stehen. Wir sehen deren Silhouetten vom Außenpool aus in der Kunststoffröhre. Was passiert erst, wenn ich dort stecken bleibe? Nachdem es im Rhön-Park-Hotel erst letzte Woche gebrannt hatte, will ich für keine weiteren Katastrophen sorgen.
Das Buffet zum Abendessen ist sehr üppig und auch sehr gut. Wellness halt!
Dienstag, 17. Juni 2014
Vor der Wiedervereinigung war der 17. Juni ein nationaler Feiertag. Mit der Etablierung des 3. Oktobers als Gedenktag musste er als rot markiert aus dem Kalender verschwinden.
Wir machen wieder einmal einen Spaziergang auf dem benachbarten Franziskusweg. War hier schon einige Male und finde ihn nach wie vor erlebenswert.
Ein Halt in der Thüringerhütte mit Weitblick muss auch sein. Von den riesigen dort angebotene Windbeuteln – die schmecken wirklich super – lass ich mich nicht verführen. Ich beobachte natürlich auch den vorscihtig mahnenden Blick meiner Frau, als ich mich mit dem Thema für sie erkennbar und mit mir ringend auseinandersetze. Das Frühstück – ebenfalls sehr reichhaltig und gut – liegt noch schwer im Magen. Ich habe es beim Spaziergang leider bemerken müssen. Man muss ja auch mal Nein sagen können.
Der Nachmittag gehört der Wellness – aber diesmal nur Sauna, ohne Schwimmbad. Etwas Ruhe haben wir uns verdient. Das Rhön-Park-Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen. Auch die Außensauna. Der Türgriff fällt mir gleich mal entgegen. Komme dann schon in diese Zelle hinein. Andere Gäste schaffen es, die Sauna verlassend, die Garnitur komplett zu zerlegen. Nach lautem Klopfen an die Außentür komme auch ich wieder „frei“.
Am Abend wieder viel Essen am Buffet. Wellness, nichts als Wellness.
Mittwoch, 18. Juni 2014
Abreisetag – nach soviel Wellness! Noch einmal Frühstücksbuffet und dann zum Schwarzen Moor. Es ist unser dritter und nun endlich auch erfolgreicher Versuch, das Hochmoor zu besuchen. Bei verschiedenen Langlaufwochenden hat es – logischerweise – nicht klappen können.
Wir entscheiden uns für die große Runde – immerhin 2,7 km (!). Bin schließlich sportlich und trainiert! Schöner Spaziergang, aber aufpassen auf die Kreuzottern. Ich sehe bei aller Vorsicht – keine!Der Aussichtsturm ist wirklich gelungen – Kompliment an das Staatliche Bauamt Schweinfurt! Nur den Aufzug habt ihr vergessen!
Mittags geht’s wieder nach Hause. Hochzeitsbilder bearbeiten. Judith war so verdammt schnell! Und komplett hinten dran möchte ich auch nicht sein.