Untere Juliuspromenade Würzburg in Richtung Alter Kranen
Aufnahmen vom 22.05.2021 zwischen 11:04 und 11:09
Kamera: iPhoneXR
Nachdem ich seit der Pandemie den Stadtbesuch von Würzburg noch mehr meide als zuvor schon, blieb mir gestern allerdings keine andere Wahl.
Wenn das Sanitätshaus meiner Wahl ruft, komme ich nicht umhin, zu folgen. Mit dem Motorroller fand ich problemlos einen Parkplatz an der Promenade, die den Namen leider seit Jahrzehnten nicht ansatzweise verdient, denn promeniert wird hier schon lange nicht mehr. Die Würzburger haben diesen Bereich offensichtlich in ihrer Wahrnehmung nahezu komplett ausgeblendet.
Gute fünf Minuten Bewegung gönnte ich mir vor Betreten „meines Ladengeschäftes“, um das Elend dieser an sich wichtigen Verkehrsader, insbesondere für den Fußgänger, realitätsnah festzuhalten.
Die Bilder sind – außer etwas gerade gerückt – nicht weiterbearbeitet. Natürlich habe ich KFZ-Kennzeichen unkenntlich gemacht.
Die Juliuspromenade heute: Ein trauriger Anblick
Emotional war ich hin und hergerissen. Während einige Cafés den lang erwarteten Öffnungsversuch unternehmen, einige junge Gäste hatten sich dort auch eingefunden, sehen einige Institutionen so aus, als würden sie ihre Pforten niemals mehr öffnen.
Der gesamte Bereich der Juliuspromenade ist meines Erachtens in weiten Teilen bisher nicht im positiven Sinne erlebnisreich gestaltet, sondern, durchaus im Hinblick auf sich verändernde gesellschaftliche Ansprüche, verwaltet worden.
Die Unterführung am Barbarossaplatz, ein Relikt der Auto freundlichen Stadt Würzburg aus den 1960er-Jahren – ist seit Jahren beseitigt. Der Gehsteig bis zur Einmündung in die Schönbornstraße – zumindest auf der Seite der gewerblich Dienstleistenden – sicherlich auch in der Pandemie breit genug.
Deutlich schmaler sieht es auf Seiten des Juliusspital selbst aus. Die Situation dort ist vor allem vom möglichst barriefreien Einstieg in die Straßenbahn geprägt. Keine Geschäfte – außer der Bäckerei des Juliusspital – also nur wenig Gehsteig. Dafür in der Mitte die breite Schneise aus Gleiskörpern für die Straßenbahn so gestaltet, dass sie mit öffenlichen Mitteln förderfähig war.
Perspektive
Kann mir kaum vorstellen, dass in den nächsten Jahren ausreichend Mittel für eine tiefgreifende Sanierung der Juliuspromenade bereitgestellt werden können, die neben der weiteren Reduzierung des ruhenden und fließenden Verkehrs die Ausgestaltung des fotografierten, regelrecht verwahrlosten, Bereiches zum Ziel haben.
Dass hier ein Bedarf vorhanden ist, sollten die nachfolgenden Bilder eindrücklich zeigen.
An der Oberflächengestaltung – Pflaster, Asphalt, Markierungen, Anordnung von Stellplätzen – kann man hoffentlich erkennen, was ich meine.