Würzburg Innenstadt
Datum: 31.10.2024
Kamera: iPhone 15 Pro Max
Mein Deutschland-Ticket gilt noch einen Tag. Heute setzte ich es noch einmal im ÖPNV ein und fahre von Kürnach nach Würzburg und wieder zurück.
Ist das wirklich eine Alternative zum Auto? Insbesondere für mich als künftigen Ruheständler?
Ich würde sagen: „Ja!“ – wenn auch nur aus einem Grund:
Die lästige Parkplatzsuche entfällt!
Das war’s auch schon.
Denn das Innenstadterlebnis wird dadurch keinen Deut attraktiver. Die Kaiserstraße als Auftakt ist einfach nur abstoßend. Das liegt nicht an der Möblierung, über die man trefflich streiten darf.
Sie hat Witz, aber zum Verweilen lädt sie nicht zwingend ein. Das liegt aber vor allem am Umfeld.
Diese „kaiserliche“ Straße ist austauschbar geworden. Sie könnte mit ihrem Angebot an Geschäften in jeder Stadt beheimatet sein,
Die beiden Cafés – Brandstetter und Kiess – haben noch etwas Charakter. Ansonsten gibt es dort jede Menge Optiker und Döner-Läden.
Man könnte auch sagen:
Der ebenso unwirtliche Bahnhofsvorplatz streckt quasi seine lange „Zunge“ in die Innenstadt, bis hin zur Juliuspromenade, die zumindest auf der linken Seite, also Blickrichtung Alter Kranen, genauso heruntergewirtschaftet ist.
Und dann läuft auch noch die Häfelesmesse am Oberen Markt, die den Zugang zum Falkenhaus und damit zur Stadtbücherei, die ich heute seit Monaten wieder einmal besuchen möchte, wie eh und je, auf höchst unangenehme Art und Weise verstellt.
Nach der Bratwurst gegenüber der ewigen Baustelle des Mainfranken-Theaters laufe ich genervt zum Busbahnhof zurück.
Die Würzburger Innenstadt lebt eigentlich nur mehr in meiner Erinnerung an die gute alte Zeit.
Einfach mal durch die Stadt schlendern, sich auch an einigermaßen liebevoll dekorierten Schaufenstern erfreuen, gehört der Vergangenheit an.
Da bietet mittlerweile sogar der Online-Kauf deutlich mehr visuelle Anreize.
Dennoch habe ich mir für den Ruhestand vorgenommen, Würzburg für mich wieder etwas zurückzuerobern. Den inhaltlichen Verfall der Innenstadt werde ich damit sicherlich nicht aufhalten. Aber vielleicht eigene Erinnerungen wachhalten.
Unsere Innenstädte müssen umgebaut werden.
Das krampfhafte Festhalten an der Stadt vornehmlich als Einkaufsstadt löst die Probleme nicht auf, sondern verschärft sie langfristig. Stadtfeste, Weinparaden und Messen kleistern vorhandene inhaltliche Defizite immer nur kurzfristig zu. Verantwortung trägt hier nicht die Stadt Würzburg alleine, sondern jeder Immobilienbesitzer. Allen voran natürlich auch die Kirchen.
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