Schwanfeld zum Jahreswechsel 2021/2022
Datum: 29.12.2021
Kamera: Canon EOS R6
Auf dem Weg zum Büro in Schweinfurt bin ich in den letzten fünf Jahren sehr häufig durch Schwanfeld gefahren. Oft machte ich bei der Bäckerei Dietmann Halt, um Brötchen, zur Weihnachtszeit den leckeren Stollen, einzukaufen.
Vor Jahren gehörte ich dem Schwanfelder Fotokreis an. Der jüdische Friedhof, wie auch die Aula der Grundschule, sind mir bekannt. Beim Durchfahren des Ortes werde ich regelmäßig leicht depressiv.
Dennoch bin ich heute einmal an der signifikanten Hauptstraße ausgestiegen und habe mich auf Spurensuche begeben. Der Verfall hat nicht erst in den letzten Jahren begonnen, sondern läuft sukzessive seit der Jahrtausendwende. Einige Geschäfte, die es hier gab, haben längst geschlossen, der ganze innere Ort strahlt eine unfassbare Traurigkeit aus.
Die Serie wollte ich eigentlich sofort in Schwarzweiß umwandeln. Ich belasse sie nun erst einmal mal in Farbe. Die monochrome Bilderreihe wird dennoch folgen.
Update 22.04.2024:
Dieser Beitrag hat vor gut 1 1/2 Jahren zu einiger Entrüstung geführt.
Ich darf betonen, dass ich natürlich wollte, dass man auf die Bilder aufmerksam gemacht wird, dass den Schwanfelder:innen gewissermaßen der Spiegel vorgehalten wird.
Dieser Ort hat insbesondere an der Hauptstraße noch immer durchaus Entwicklungspotential für angemessenes Begleitgrün, Radwege und natürlich auch für den ruhenden Verkehr. Doch ohne Eigeninitiative der Bürger:innen wird da nichts gehen.
Seit der Veröffentlichung der Bilderserie ist tatsächlich nicht allzu viel passiert.
Um die Weihnachtszeit 2023 haben ich meinen Stollen bei der Bäckerei Dietmann, die im übrigen, ich hatte es zuvor nicht registriert, einen weiteren Standort beim benachbarten EDEKA Markt hat, gekauft.
Die wirklich freundliche Bäckersfrau sprach mich zum Thema an und bestätigte mir, dass es in Schwanfeld tatsächlich nach Kenntnisnahme des Bilderserie zu Unmutsbekundungen kam.
Ich reduziere nunmehr die Bilderserie auf nur wenige Aufnahmen. Wer will, kann sich vor Ort ja selbst ein Bild (oder mehrere) machen.
Alle Fotos sind vom öffentlichen Weg aus gemacht worden, kein Privatgrundstück wurde betreten. Es ist die völlig normale Perspektive eines jeden Passanten.