Weimar & Erfurt
Zwischen Architektur und Weihnachtsmärkten
Bauhaus, Architektur des Grauens, Spaziergänge und Glühwein
Reisezeitraum: 16. bis 18. Dezember 2016
Inhalt
Der Besuch thüringischer Weihnachtsmärkte lässt sich, wenn das Wetter passt, mit allerlei weiteren Eindrücken verbinden. Das Wetter hat es insgesamt gut mit uns gemeint.
Nach Ankunft in unserer Bleibe in der Bauhausstraße machen wir uns am frühen Abend auf zum Weimarer Weihnachtsmarkt, schlendern die Fußgängerzone hinauf und hinunter, verweilen auch am Marktplatz, bevor wir uns dann in ein wunderbar vorgewärmtes Lokal gegenüber dem Schloss begeben. Es ist kein Problem, hier noch einen Platz zu finden. Die obligatorischen Weihnachtsfeiern sind wohl auch in Thüringen bereits gelaufen. Das Essen ist übrigens empfehlenswert im Residenzcafé.
Am nächsten Morgen schlendern wir durch die Stadt Weimar und biegen schon bald in Richtung Residenz und Landschaftspark ab. Das Wetter ist traumhaft – blauer Himmel und knackig kalt. Schöner geht’s wohl kaum in dieser Jahreszeit. Natürlich schauen wir davor und danach auch am Bauhaus und Bauhausmuseum vorbei. Beides interessante Tipps auch für „Nicht-Architekten“.
Am Abend essen wir, die lebensgroße Köchin mit Knödeln hat ihre Wirkung bei uns nicht verfehlt, in der „Scharfen Ecke“. Nur soviel: Den zweiten Kloss habe ich leider nicht ganz gepackt.
Der Sonntag, es ist der 4. Advent, soll uns in das nahegelegene Konzentrationslager Buchenwald führen. Das Wetter ist mies, die Sicht auch nicht besonders gut, so dass uns dieses „Ausflugsziel“ – richtig gelesen: der Ettersberg war vor und während der NS-Zeit ein Ausflugsort, auch Goethe sei dort gerne spazieren gegangen – sofort in eine entsprechend demütige Stimmung versetzt. Eigentlich muss das Wetter so sein, wie wir es angetroffen haben. Ein blauer Himmel über dem Konzentrationslager wäre ja schon fast zynisch.
Der Besuch des Lagers, von dem nur noch wenige Gebäude stehen, beginnt zunächst mit einer halbstündigen Filmvorführung, die sehr informativ ist. Danach werden wir 90 Minuten lang von einer engagierten Mitarbeiterin der Gedenkstätten Buchenwald geführt. Ich habe wenig fotografiert. Es gibt diese besonderen Orte, wo das Drücken auf den Auslöser einfach nicht angezeigt ist.
Am Nachmittag fahren wir über Erfurt, dort besuchen wir den hochgelobten Weihnachtsmarkt, wieder nach Hause. Vom Weihnachtsmarkt Erfurt sind wir etwas enttäuscht – Riesenrad und Autoscooter haben am Fuße des Domberges in der Weihnachtszeit nichts zu suchen. Die unreflektierte Amerikanisierung ist offensichtlich kaum mehr aufzuhalten, noch nicht einmal im Osten der Republik. Schade!