Paris
Mit dem Zug nach Paris und wieder zurück.
Reisezeitraum: März 1991
(Diascans)
Inhalt
Das Referendariat und die erste Fortbildung als Beamter auf Probe lagen gerade hinter, dafür noch einige Tage „Resturlaub“ aus dem vergangenen Prüfungsjahr noch vor mir. Wie also die freie Zeit sinnvoll nutzen? meine Frau und ich entschieden uns für zwei Städtereisen. Die erste führte uns nach PARIS – „Ein Fest für’s Leben“.
Mit dem Zug fuhren wir an einem Freitagabend im März 1991 von Würzburg in die französische Metropole. Am Freitagnachmittag hatte ich mich vom Hausarzt noch ganz schnell gesund spritzen lassen. Am frühen Morgen beim Aufstehen hatte ich mir offensichtlich einen Nerv eíngeklemmt. Der Schmerz war wirklich fürchterlich. Das Zugabteil war – ich meine ab Frankfurt – zudem so eng gepackt, es saßen sich jeweils vier Personen gegenüber, dass ich mich allerings ohnehin kaum bewegen konnte. Für mich ein einzigartiges sandwichartiges Erlebnis! Ich war damals immerhin deutlich schlanker.
Am frühen Morgen erreichten wir nach strapaziöser Fahrt Paris, jedoch bei bedecktem Himmel. Mit der Metro ging es zu unserem Quartier in der Nähe des Place de Clichy! Offensichtlich war diese Bleibe nicht der große Brüller, denn wir haben keinerlei Erinnerungen, geschweige denn Fotos.
Wir waren viel zu Fuß, aber eben auch mit der Metro, unterwegs. Die Stadt bot damals einige architektonische Highlights, die heute zum Teil bereits wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Als da wäre beispielhaft das Cafe Costes von Philipp Starck. Die Toilettenanlagen, speziell, die für Männer, nur die kann ich schließlich beurteilen, bot die Möglichkeit, gegen Milchglasscheiben zu pinkeln. Was für ein Erlebnis – na ja!
Die Reise war recht stark von zeitgenössischer Architektur geprägt.
Auch die Pyramide am Louvre von Ieoh Ming Pei, der chinesisch-amerikanische Architekt wird dieses Jahr sage und schreibe 101 (!) Jahre alt, war erst 1989 eröffnet worden und ein entsprechender Publikumsmagnet.
Etwas ruhiger verlief der Besuch des Institut du monde arabe. Das interkulturelle Zentrum ging auf eine Initiative des einstigen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing zurück.
Das höchstinteressante Gebäude wurde dann in den 1980er Jahren von Jean Nouvel, Pierre Soria und Architecture Studio realisiert.
„An der südlichen Fassade wird der Einfall des Sonnenlichts durch tausende Irisblenden hinter der Glasfassade reguliert, die sich computergesteuert stufenlos öffnen und schließen. In diesen kunstvoll strukturierten und in gleichmäßiger Reihung angeordneten Blenden griff Nouvel auf das Motiv der Maschrabiyya aus der arabischen Architektur zurück und erreichte damit eine Synthese aus traditioneller Ornamentik und High-Tech-Architektur.“ (Quelle. WIKIPEDIA)
Eindrucksvoll auch der Besuch des Parc de la Villette, für dessen Konzeption der Architekt und Architekturtheoretiker Bernhard Tschumi verantwortlich zeichnet. 1983 war der zweitgrößte Park von Paris bereits eröffnet worden und ging damals durch alle gängigen Architekturzeitschriften. Das eine oder andere studentische Städtebauprojekt an der TH Darmstadt hatte seine Planung erkennbar beeinflusst.
Auch zwei Gebäude von Le Corbusier haben wir uns angesehen. Die Villa La Roche sogar zeitgleich mit Karljosef Schattner, der als Diözesanbaumeister das bayerische Eichstätt mit seiner sensiblen Architektursprache über viele Jahre nachhaltig geprägt hat.
Die Woche in Paris verging schnell, war kurzweilig und meine Schmerzen waren zum Zeitpunkt der Rückfahrt auch schon fast verschwunden. Wenige Tage später wollten wir uns schließlich nach Amsterdam und Rotterdam aufmachen.
Nachfolgend einige Bildergalerien mit entsprechenden Verlinkungen.
Bildergalerie | Place de Clichy
Bildergalerie | Jardin des Tuileries
Musée Rodin
erweiterte Bildergalerie | Musée Rodin
Maison di Brésil (Le Corbusier)
erweiterte Bildergalerie | Maison du Brésil
Maison La Roche (Le Corbusier)
erweiterte Bildergalerie | Maison La Roche
Bildergalerie | Cafe Costes (Philipp Starck)
Parc de la Villette (Bernhard Tschumi)
erweitere Bildergalerie | Parc de la Villette
Centre Pompidou (Renzo Piano und Richard Rogers)
erweiterte Bildergalerie | Centre Pompidou
Louvre – die neue Pyramide
erweiterte Bildergalerie | Louvre
La Défense
erweiterte Bildergalerie | La Défense
Institute du monde arabe (Jean Nouvel)
erweiterte Bildergalerie | Institut du monde arabe