Föhr: Ab in den Norden der Republik
Reisezeit: 14.08.2022 – 24.08.2022
Anreise: PKW
Inhaltsverzeichnis
Intro
Das Urlaubsziel, die Nordseeinsel Föhr, hatte meine Frau bereits im Dezember 2021 ausgewählt. Auch ich fand diese Insel im Norden Deutschlands reizvoll. Haben wir doch in den letzten Jahren immer wieder norddeutsche Reiseziele, allerdings überwiegend an der Ostsee, in der zweiten Augusthälfte in Augenschein genommen und dabei auch immer wieder mit dem Wetter Glück gehabt.
Ratsam, bestimmt auch üblich, ist es dennoch, sich bereits im Vorfeld mit einem geplanten Urlaubsziel auseinanderzusetzen. Das habe ich leider nicht getan. In diesem besonderen Falle wäre es sinnvoll gewesen, sich Föhr etwas genauer anzusehen. Dann weiß man wenigstens in etwa, was einen als Tourist erwartet.
So hatte ich die ersten Tage unseres Urlaubes nicht nur Probleme mit den ungewöhnlich hohen Tagestemperaturen, sondern insbesondere mit der durchaus montonen Agrarlandschaft im Landesinnern der Insel.
Unglaublich viele Maisfelder und Weiden für Rinder bieten Betrachter:innen zunächst einmal kaum reizvolle Merkpunkte. Außergewöhnlich schwer tat ich mich durchweg mit der Orientierung. Doch nach einigen Tagen söhnte ich mich mit Föhr dann doch noch aus. Der Urlaub geriet wirklich zum Erholungsurlaub. Uschi nannte diesen Effekt schmunzelnd „Entschleunigung“. Sie kam mit der Situation von Anfang an besser zurecht als ich.
Doch nun der Reihe nach.
Sonntag, 14.08.2022: Anreise von Kürnach via Dagebüll nach Föhr
Wir starten plangemäß um 8:45, kommen nach nur wenigen Ruhezeiten – in etwa 30 Minuten insgesamt – gegen 18:00 am Hafen von Dagebüll an. Uschi besorgt auf die Schnelle noch ein Fischbrötchen.
Die Beschaffung besagten Brötchens sieht in etwa so aus:
Während ich noch überlege, ob es sich bis zur Beladung der Fähre noch lohnen könnte, im gut positionierten Café Platz zu nehmen, wetzt Uschi plötzlich und wortlos davon, kehrt einige Minuten später mit einem Bismarckhering zwischen zwei Brötchenhälften zurück.
Ich hingegen war stundenlang nur schläfriger Beifahrer, bin komplett fertig, kann kaum mehr sitzen, mich ebenso schwer auf den Beinen halten. Habe ich das wirklich verdient?
Die Überfahrt nach Wyk dauert in etwa 45 Minuten.
Die Küstenlinie vor uns im abendlichen Gegenlicht sieht mit ihrer Bebauung leider nicht sehr berauschend aus.
Unser Quartier in Midlum bei Marion und Martin finden wir im zweiten Anlauf schließlich auch. Martin ist sehr freundlich, erklärt uns das Wesentliche unserer Ferienwohnung im Dachgeschoß.
Ich wünsche mir nur eins – endlich schlafen.
Montag, 15.08.2022: Erste Wattwanderung bei Goting, nach Wyk nur zum Mittagessen
Die Temperaturen sind schon am frühen Morgen hoch. Es soll ein Sommertag werden, der wohl auch für Föhr in dieser Ausprägung eher Seltenheitswert hat.
Ich schaue nicht auf’s Thermometer, sondern beobachte meinen Körper, der unaufhörlich schwitzt. Wir fahren mit den Rädern durch Nieblum an die Nordseeküste. An diesem Strandabschnitt herrscht Ebbe. Wir machen spontan eine etwa 90-minütige Wattwanderung bei Goting. Die Priele haben es mir angetan. Leider nutze ich die Sonnencreme nur für Gesicht und Arme, die unteren Gliedmaßen habe ich schlichtweg vergessen. Das soll sich bitter rächen.
Die Wattwanderung ist herrlich.
Danach fahren wir weiter nach Wyk, kehren kurz ein und zurück geht es ins Quartier. Uschi radelt noch einmal zum Wasser. Mir sind die 25, heute zurückgelegten, Kilometer auf dem Rad, fast durchweg in der prallen Sonne, genug.
Ich schmeiß mich auf das Bett, langsam kommen dabei auch die Schmerzen. Am linken Fuß habe ich einen Sonnenbrand, am Knie zahlreiche Einstiche von Insekten (?). Zuvor hatte ich nichts dergleichen bemerkt.
Auch Knie und Hüfte tun weh. Die Matratze auf meiner Bettseite weist bereits gewisse „Vorverformungen“ auf. Wahrscheinlich waren dort in der Vergangenheit ähnliche Schwergewichte wie ich gelegen.
Meine Laune nähert sich schon langsam einem ersten Tiefpunkt an. Den Nachmittag verschlafe ich, die Nacht, mit einigen Unterbrechungen, auch.
Bin froh, dass es in der Nacht ordentlich abkühlt, doch zudecken muss ich mich dennoch nicht. Ich friere erst bei deutlich niedrigeren Temperaturen.
Dienstag, 16.08.2022: Radtour an die Westküste Föhrs
Erst einmal richtig duschen, auch kalt, um dem schmerzenden Sonnenbrand etwas entgegen zu setzen. Uschi kommt mir beim Brötchenholen in der nahegelegenen Bäckerei Mengel zuvor.
Dann Frühstück und anschließend geht es mit den Rädern in Richtung Westen der Insel Föhr.
Wir fahren Richtung Süderende, an der Windmühle bei Oldsum (ein klassisches Fotomotiv von Uschi) vorbei.
In Süderende angekommen, fahren wir weiter nach Dunsum und nach Utersum, leider ein stückweit unterhalb der Deichwand. Einen kurzen Blick vom Deich auf’s Meer können wir zwischendurch beim Café zum Wattenläufer genießen.
Uschi geht ins Wasser, ich gönne mir lieber einen Cappuccino im Café TreibHolz. Man sitzt dort nicht schlecht, leider nervt die viel zu laute Partymusik, die zudem aus miserablen Lautsprecherboxen schallt.
Wir schlagen anschließend den Rückweg in Richtung Midlum ein. Es sei angemerkt, dass es auf Föhr um die Ausschilderung der Fahrradwege, vor allem in welche Richtung es geht, außerordentlich schlecht bestellt ist.
Wir fahren, soweit es sich im Nachhinein rekonstruieren lässt, über Hedehusum, Witsum, Borgsum und Alkersum nach Midlum zurück.
Ich drehe, weil es mir gar so viel Spaß macht, auch noch unfreiwillig eine Ehrenrunde mit dem Fahrrad, während Uschi im Hofladen von Alkersum einkaufen geht.
Eigentlich wollte ich vor ihr im Quartier sein. Hat jedenfalls überhaupt nicht geklappt. Kurze Brotzeit für Uschi, Kaffee und Kuchen für mich. Ich bleibe dann im Quartier, Uschi macht sich nochmals auf.
Zwischenbilanz am zweiten Tag auf der Insel:
Mich ödet diese Insel noch immer an. Die Landschaft ist so etwas von langweilig. Uschi spricht von Entschleunigung, mich bringt dieser Begriff auf die sprichwörtliche Palme, die hier allerdings nicht wächst.
Habe kleine handliche Systemkameras mit in den Urlaub genommen. Momentan glaube ich, dass dies der erste Urlaub sein wird, den ich (nahezu) komplett mit dem iPhone festhalten werde. Motive, die mich reizen, kann ich momentan nur schwerlich entdecken. Für Föhr fehlt mir wohl die Fantasie oder der rechte Fotografenblick.
Im Vorfeld habe ich soviel Gutes über Föhr erfahren dürfen, so dass ich momentan Zweifel habe, ob wir auf der richtigen Insel Föhr gelandet sind.
Die Landschaft an der Ostsee liegt mir eindeutig mehr. Sie ist im Vergleich, egal welchen Ausgangspunkt für die Bereisung, gerade auch mit dem Fahrrad, man wählt, deutlich abwechslungsreicher.
Mittwoch, 17.08.2022: Verzweifelte Versuche, mit dem Rad die Nordküste von Föhr zu erreichen
Nach dem Frühstück soll es wieder eine kleine Radtour geben. Das Auto steht bereits seit unserer Ankunft. Ich schlage vor, von Midlum aus direkt an den nördlichen Küstenabschnitt zu fahren. Auf der Karte sieht alles ganz einfach aus. Doch die Zufahrt zum Deich ist an mehreren Stellen gekappt. Zurück auf Radwege, die den Namen aufgrund ihrer unsäglichen groben Schotterung nicht verdienen. Es ist höchst unangenehm, dort zu fahren, selbst mit meinem Mountain-Bike. Dann doch lieber auf den Straßen, denn es gibt dort keinen nennenswerten PKW-Verkehr.
Bei einer Vogelkoje, deren Besuch man sich auch sparen kann, unternehmen wir keinen weiteren Versuch. Wir finden das vor, was uns ein älteres Ehepaar schon mitgeteilt hat. Wenn man das eigene Fahrrad nicht über die Barriere heben kann, ist an der Schranke Schluß.
Seltsamerweise sind jenseits der Schranke Radfahrer:innen unterwegs. Auch die können nicht auf Höhe der Vogelkoje „abfahren“.
Hier zeigt sich wiederholt, dass die gesamte Beschilderung auf Föhr, insbesondere der Radwege, mit unterirdisch noch schmeichelnd umschrieben ist.
Wir fahren mit den Rädern nach Wyk (Hafen). Dort gelingt uns tatsächlich der Einstieg in den Fahrradweg, der an der Küste entlang führt. Schafe und ihre Hinterlassenschaften auf den Wegen sind allgegenwärtig. Nach einigen Kilometern drehen wir um, da der Akku meines Rades nur noch zwei Striche aufzeigt. In Wyk essen wir Fischbrötchen mit Blick auf Strand und Wasser. Passt!
Danach fahren wir in unser Quartier zurück. Mit tun alle möglichen Gliedmaßen weh. 35 Kilometer sind wir heute geradelt. Einige unnötige Kilometer waren allerdings dabei, Bewegung tut mir dennoch gut.
Nach wie vor kann mich das Binnenland der Insel, sieht man von den gestalterisch stimmigen, überwiegend sehr kleinen Ortschaften ab, nicht so recht überzeugen. Die agrarisch genutzte ebene Landschaft ist, nach meinem persönlichen Empfinden, schlichtweg öde. Allerdings steht hier der Mais deutlich besser als man ihn auf bundesdeutschem Festland in diesem Jahr der Dürre antreffen kann.
Donnerstag, 18.08.2022: Wattwanderung zu einer Seehundbank
Der Himmel ist heute tatsächlich bedeckt. In der Nacht hat es immer wieder Regenschauer gegeben. Nach dem Frühstück brechen wir um 10:15 in Richtung Dunsum auf. Treffpunkt für die gewählte Wattwanderung zu einer Seehundbank ist der Parkplatz beim Café zum Wattenläufer. Carl Lambertsen, sozusagen ein Ureinwohner Föhrs, ist unser Wattführer. Für die Expedition ins Wattenmeer sind 3 1/2 bis 4 Stunden angesetzt.
Unsere Gruppe besteht aus ca. 25 Teilnehmer:innen, zwei Jungs sind auch dabei, die kräftig Krebse sammeln. Wattführer Carl hat auch die eine oder andere Überraschung, wie man mit den Tierchen umgehen kann, parat. Die Zangen des Krebses können durchaus eine Baseball-Cap halten. Auch über Wattwürmer und diverse Muscheln weiß er ausgiebig zu berichten. Vom „Wattsalat“ mag ich allerdings nicht kosten.
Immer wieder gibt es den einen oder anderen Halt, so dass wir erst gegen 13:15 in der Nähe der Seehundbank ankommen. Mir ist der Abstand bei allem Respekt vor dem Tierschutz etwas arg groß. Das Telezoom an der Systemkamera muss es am Ende richten.
Der Rückmarsch führt über eine andere Route und verläuft auch etwas flotter. Ohne Wattführer möchte ich in dieser Wattlandschaft nicht unterwegs sein. Ein Wissen um die Gezeiten ist wichtig, wenn man Situationen vermeiden möchte, die ansonsten Fremdhilfe notwendig machen oder schlichtweg tödlich enden.
Im Übrigen waren mein Frau und ich mit T-Shirt und Shorts unterwegs. Beim Spaziergang im Wattenmeer hätte eine winddichte Jacke sehr gut getan.
Kurz nach 15:00 kommen wir wieder am Festland an und fahren mit den Rädern nach Midlum zurück. Wir nutzen dabei ein kleines Stück den Küstenweg, der momentan allerdings durch eine größere Baustelle gekappt und damit nur eingeschränkt nutzbar ist. Über Land geht es weiter ins Quartier.
Abends dann nochmals mit den Rädern nach Wrixum zum Griechen Aris. Empfehlenswert, selbst bei den überdurchschnittlich hohen Preisen. Hier ist beinahe jedes Restaurant um geschätzte 30% teurer als bei uns in Unterfranken. Mit sämtlichen Auswirkungen von Corona und dem Krieg in der Ukraine lässt sich das kaum erklären.
Freitag, 19. August 2022: Empfehlenswertes Café Cappuccino in Nieblum, danach allerdings ein fragwürdiger Bohlenweg
Mein heutiges „Trainingsprogramm“ ist sehr überschaubar. Nach dem Frühstück radeln wir Richtung Nieblum, machen dort eine ausgiebige Wattwanderung und belohnen uns in Nieblum mit Waffeln, heißen Kirschen und Zimteis beim empfehlenswerten Café Cappuccino.
Während Uschi vormittags die Dorfkirche und den Friedhof in Augenschein nahm, habe ich mich schon mal im Hinblick auf das leibliche Wohl umgesehen.
Danach wollen wir auf dem hier häufig zitierten Bohlenweg Föhrs, direkt an der Küste gelegen, weiterfahren. Allerdings ist dieser Bohlenweg ein richtiger Flop, sozusagen auch ein sprichwörtlicher Holzweg.
Nach wenigen hundert Metern geht er in den Strand über. Auf einer schrägen Felsböschung kann man das Fahrrad schieben oder aber auch risikoreich in Schräglage radeln. Ich kehre um, Uschi probiert die Weiterfahrt nach Wyk. Schließlich will sie noch im Meer baden. Für mich keine Option. Ich radle ins Quartier zurück.
Das heutige „Trainingsprogramm“ ist abgeschlossen. Steht eigentlich nur noch das Abendessen aus.
Samstag, 20. August 2022: Kleine Radrundfahrt im Westen der Insel Föhr und ein lohnenswerter Besuch des Cliff Café
Das Wetter auf Föhr ist ideal. Blauer Himmel, leichte Brise, Temperaturen um die 22 Grad.
Wir fahren mit den Rädern über Midlum via Alkersum, Ringwall Lembecksburg – ein erdbedecktes Denkmal, an dem sich momentan Archäologen zu schaffen machen – zur Kirche St. Laurent in Süderende. Auf dem benachbarten Friedhof schauen wir uns sprechende Grabsteine an, eine Spezialität auf Föhr. Auf einigen älteren Grabsteinen wird hier das Leben der Verstorbenen nacherzählt, sofern man die oft verwitterte Schrift entziffern kann.
Danach ein kleiner Abstecher nach Süderende selbst und dann weiter über Utersum nach Hedehusum. Hier manchen wir einen kleinen Stopp am Strand mit Saunakoje.
Dann setzen wir die Fahrt über Witsum fort nach Goting. Dort angekommen gönnen wir uns legendäre Windbeutel im empfehlenswerten Cliff Café.
Den sich daran anschließenden, gut einstündigen, Verdauungsspaziergang erledigen wir im vorgelagerten Wattenmeer. Das Wasser ist ja schon wieder weg.
Über Nieblum und Alkersum geht es zurück in unser Quartier.
Zum Abendessen:
Nudeln mit Shrimps und Gurkensalat. Verdientermaßen?
Sonntag, 21.08.2022: Der sonntägliche Fischmarkt in Wyk ein Flop, die Trümmertorte des Museumscafés Kunst der Westküste hingegen ein Gedicht
Heute radeln wir bei trübem Wetter in Richtung Norden an die Küste Föhrs.
Beim „Umspannwerk“ fahren wir auf den auf dem Damm gelegenen nördlichen Radweg. Wir radeln so nach Wyk.
Dort findet der angekündigte sonntägliche Fischmarkt statt. Der auf Föhr etwas gehypte Markt entpuppt sich allerdings als Farce.
Jede Menge Mist wird dort angeboten, reiner Touristennepp. Der Fisch als Produkt ist hier die Ausnahme.
Wir stellen uns an dem Fischstand an, der am Fuße der Fußgängerzone liegt. Hier braucht man viel Geduld, das Fischbrötchen mit Bismarckhering und Zwiebeln ist jedoch ausgezeichnet. Auch die geräucherten Makrelen, die wir für das Abendessen mitnehmen, sind sehr lecker.
Am Nachmittag besuchen wir das Café des Museums Kunst der Westküste. Schöner Ort, tolle Kuchentheke. Meine Empfehlung: die Trümmertorte.
Danach nochmals an den Strand von Nieblum. Beim Wattspaziergang spüre ich ein Grummeln im Bauch, das mich zur Umkehr ans Ufer veranlasst. „Trümmertorte trifft auf Bismarckhering“ bleibt leider nicht ganz wirkungslos.
Zum Abendessen daheim ist wieder alles gut.
Montag, 22.08.2022: Im Apfelgarten von Oldsum und Wattwanderung bei Goting
Der Vormittag sieht etwas trüb aus. Nach dem Frühstück gönnen wir uns etwas Ruhe. Ich überspiele Fotos auf Festplatte und sichte die Fotos vom Vortag. Tatsächlich fotografiere ich den Urlaub auf Föhr überwiegend mit dem iPhone.
Gegen 11:00 brechen wir mit den Rädern auf. Als erstes Ziel haben wir uns das Café Im Apfelgarten in Oldsum gesetzt. Der Geheimtipp ist allerdings nicht nur uns bekannt. Innen bekommen wir schnell einen Sitzplatz. Ich genehmige mir einen lockeren und sehr schmackhaften Käsekuchen mit Cappuccino.
Danach fahren wir weiter in Richtung Süderende, Dunsum und Utersum.
Von da aus via Hedehusum, Witsum nach Goting. Wieder ein Spaziergang im Watt bei blauem Himmel und Sonnenschein. Das Wetter hat sich gut entwickelt.
Uschi fährt anschließend noch nach Wyk, um Salat zu besorgen, ich via Nieblum nach Hause, doch nicht ohne mir im Café Cappuccino eine Tüte Eis mit zwei Kugeln – After Eight und Malaga – zu genehmigen. Großartig! Meine dringende Empfehlung beim Urlaub auf Föhr.
Anschließend radle ich schnurstracks ins Quartier, nicht dass Uschi noch vor mir eintrifft oder gar warten muss. Ich habe den Wohnungsschlüssel von ihr übergeben bekommen. Meinen hatte ich in der Ferienwohnung belassen.
Dienstag, 23.08.2022: Museum Kunst der Westküste, nochmals Wyk, eine letzte Wattwanderung bei Nieblum
Auch heute starten wir erst am späten Vormittag.
Unser erstes Ziel ist das Museum Kunst der Westküste in Alkersum.
Das Café hatten wir ja bereits am Sonntag besucht, jetzt stürzen wir uns auf die Ausstellungen:
Andreas Jorns Inseljugend (Fotografie)
Günter Zachariasen Unendlich Jetzt (Malerei)
Max Liebermann im Fokus Provenienzgeschichten (Malerei)
Neben den Arbeiten von Max Liebermann hat uns die Fotoausstellung mit den zum Teil großformatigen Bildern von Andreas Jorns am besten gefallen.
Hier eine Führung durch seine Ausstellung.
„Sehr besonders“ sind jedenfalls die ausgestellten quadratischen Gemälde von Günter Zachariasen. Sie haben etwas stark Meditatives und durchaus ästhetisch Ansprechendes. Aber die schiere Menge der ausgestellten Arbeiten erschlägt die Betrachter:innen. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Nach Kaffee und Kuchen – natürlich wieder ein Stück Trümmertorte, diesmal mit Himbeeren (Stichwort: „Berliner Luft“) – fahren wir nach Wyk. Dort schauen wir uns das auch von unserem Vermieter „empfohlene“ Hotel Upstalsboom an.
Selbst, wenn wir es uns leisten könnten, das wäre nicht die rechte Adresse für uns. Dann doch sehr viel lieber die Ferienwohnung unterm Dach im Midlum mit nettem Vermieter im Erdgeschoss.
Ein letztes Fischbrötchen mit Bismarckhering in der öden, aber stark belebten, Fußgängerzone von Wyk und dann geht es für mich erst einmal zurück ins Quartier. Uschi kauft noch etwas ein.
Gegen 16:00 brechen wir dann noch ein letztes Mal nach Nieblum auf. Ich möchte unbedingt noch eine letzte Wattwanderung machen. Bestes Wetter, 26 Grad und eine leichte Brise.
Um 18:00 sind wir wieder im Quartier und beladen das Auto. Morgen früh um 9:35 setzt die Fähre von Wyk nach Daggebüll über. Die Zeit ist doch sehr schnell vergangen. Und ich habe mich ab etwa Mitte unseres Urlaubs vor allem mit der Insel arrangieren können.
Mittwoch, 24.08.2022: Unsere Rückreise nach Kürnach
Um 7:00 klingelt der Wecker. Ich bin ohnehin schon wach. Ein letztes Frühstück, dann das letzte Reisegepäck zum Auto. Abschied von Marion und Martin, unseren Vermietern. Um 9:00 brechen wir nach Wyk auf. Nur kurz müssen wir anstehen, dann geht es auf die Fähre. Ein Blick zurück nach Föhr.
Die Überfahrt verläuft reibungslos, so dass wir die Weiterfahrt nach Hause fortsetzen können. Vorbei an zahlreichen Windrädern und Schafen, vorbei an Bredstedt – dort hatten wir 1999 mit unseren Kindern einen Sommerurlaub verbracht – zur A7, vorbei an Hamburg und mit wenigen Staus nach Kürnach.
Dort kommen wir gut gegen 18:30 an. 30 Grad Außentemperatur in der unterfränkischen Provinz.
Ich habe noch einige Tage frei. Hoffentlich reicht es zum Abkühlen auf Normaltemperatur.
Abschließende Bewertung unseres Urlaubes auf Föhr
- Am Ende des Urlaubs ist die Insel Föhr als erholsames Reiseziel auch von mir zu empfehlen
- Im Gegensatz zur ausgedörrten Landschaft in der Heimat, kommt hier das Landschaftsgrün, zumindest im Sommer 2022, noch vor.
- Der attraktivste Ort der Insel ist zweifellos Nieblum, wenngleich dort die Quote der Zugereisten (Zweitwohnungsbesitzer) ausgesprochen groß sein muss
- Unsere Unterkunft in Midlum hat sich als ideal erwiesen, waren doch die Nachbarorte recht flott mit dem Fahrrad zu erreichen
- Ich habe gut 250 Kilometer in den 10 Tagen auf dem E-Bike zurückgelegt, Uschi mit ihren „Sonderfahrten“ auf einem normalen Damensportrad bestimmt mehr als 300 Kilometer.
- Unbedingt Fahrräder nach Föhr mitnehmen oder vor Ort Räder mieten
- Wir haben so während der gesamten Urlaubszeit auf das Auto verzichten können
- Was die Ausschilderung der Radwege angeht (Zielangaben), besteht auf Föhr aus meiner Sicht enormer Handlungsbedarf
- Eine längere Passage des nördlichen Dammes ist derzeit aufgrund von Bauarbeiten gesperrt
- Die Beschilderung der wenigen Auffahrten zum Damm miserabel
- Essengehen auf der Insel ist teuer. Die Pandemie, die gestiegenen Energiekosten, fehlendes Servicepersonal dürften die Preisentwicklung entsprechend beschleunigt haben.
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