Topographie des Terrors: Ab dem 06.11.25 in der berlinHistory.app

Stiftung Topographie des Terrors: Neues digitales Angebot

Website der Stiftung: https://www.topographie.de


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Pressemitteilung vom 06.11.2025 der Stiftung Topographie des Terrors

Zentrale Haftorte der Gestapo in und um Berlin 1933–1945

Berlin, 06. November 2025 – In Kooperation mit dem Verein berlinHistory e. V. präsentiert die Stiftung Topographie des Terrors ein neues digitales Angebot:

Die BerlinHistory-App wird ab sofort um den Themenbereich „Zentrale Haftorte der Gestapo in und um Berlin 1933–1945“ ergänzt.

Achtzehn zentrale Haftstätten der Geheimen Staatspolizei hat Dr. Claudia Steur, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung, für die App dokumentiert und in der Berlin-Karte verortet. Die Haftanstalten befanden sich ganz oder teilweise in der Zuständigkeit der Gestapo, was dieser die uneingeschränkte Kontroll- und Verfügungsgewalt über die dort Inhaftierten sicherte.

Zu jedem der 18 Orte erhalten Nutzer*innen Informationen zur Geschichte und Nutzung der jeweiligen Haftanstalt sowie zu den ehemaligen Insassen. Historische Fotografien, Grundrisse und Lagepläne veranschaulichen die Darstellung. Ausgewählte Täter- und Häftlingsbiografien sowie weiterführende Literaturhinweise ergänzen die Präsentation.

Dr. Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, erläutert: „Allgemein bekannt sind die großen Konzentrationslager. Nur wenige wissen heute noch um die vielen Haftorte der Gestapo, die über ganz Berlin verteilt waren. Zum Teil befanden sich diese mitten in belebten Wohngebieten – etwa die Frauengefängnisse in der Kantstraße und der Barnimstraße.“

Rainer E. Klemke, Vorsitzender des berlinHistory e.V., betont: „Die Erinnerung an die Orte und Taten der NS-Diktatur darf nicht verblassen. Wissen und Fakten tragen dazu bei. Ich freue mich, dass wir die BerlinHistory-App mit der neuen Themenkachel zu den Haftorten der Gestapo nun um einen weiteren Aspekt der NS-Geschichte erweitern können.“

Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) wurde im April 1933 gegründet. Ihre Aufgabe war die Verfolgung von Gegnern des NS-Regimes. In Berlin nutzte die Gestapo zur Unterbringung ihrer Häftlinge zunächst bereits vorhandene Haftanstalten, etwa das Polizeigefängnis am Alexanderplatz.

Bereits 1933 begann sie mit der Errichtung und dem Betrieb eigener Gefängnisse, darunter das Columbia-Haus (später KZ-Columbia) und das „Hausgefängnis“ im Geheimen Staatspolizeiamt an der Prinz-Albrecht-Straße (heute Niederkirchnerstraße). Da die Haftkapazitäten nicht ausreichten, nutzte die Gestapo auch Zellenkontingente in den Berliner Justizgefängnissen sowie die Lagergefängnisse der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück im Berliner Umland. Nach Kriegsbeginn begann sie außerdem mit der Errichtung von „Arbeitserziehungslagern“ und „Erweiterten Polizeigefängnissen“.

Nach den Gestapo-Haftorten erarbeitet die Stiftung Topographie des Terrors für die BerlinHistory-App derzeit einen weiteren Themenbereich „Haftorte der SA in Berlin 1933–1934“. Die Veröffentlichung ist für 2026 geplant.

Die berlinHistory.app kann kostenlos und werbefrei in den App-Stores heruntergeladen werden.

Topographie des Terrors

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