Sizilien: Mein Reisetagebuch
Reisezeitraum: 21.04.2016 bis 05.05.2016
Inhalt
Donnerstag, 21.04.2016
Zeitig aufstehen ist für mich eine leichte Übung. 4:30 ist allerdings schon recht früh. Schnell ein kleines Frühstück, bevor wir Jutta und Marius um 5:45 abholen.
Unser nächstes Ziel ist der Stuttgarter Flughafen. Zuvor ist das Auto bei Airparks zu deponieren. Stuttgart ist uns als Abreiseort nicht geläufig – es gilt Neuland zu entdecken.
Doch alles läuft glatt. Pünktlich werden wir per Shuttle zum Flughafen gebracht. Auf der Autobahn zum Flughafen ist unglaublich viel los.
Ab 10:00 läuft das Boarding, kurz vor 10:30 hebt der Airbus von Germanwings/Eurowings ab. Knappe zwei Stunden Flugzeit und schon haben wir den Ätna unter uns passiert und eine ordentliche Landung auf dem Airport Catania absolviert.
Auf Sizilien ist es wärmer als bei uns. Was komm da auf uns zu? Unser Mietauto wollen wir noch abholen. Einen Opel Astra oder Ähnliches mit Schaltgetriebe, Format Kombi – wir sind schließlich vier Erwachsene – haben wir reserviert. Der Astra ist nicht vorhanden. Als Schaltgetriebe-Fahrzeug bietet man uns einen Volvo an. Leider kein ausreichender Laderaum, wie man auf den Bilder erkennen kann. Am Schluss landen wir bei einem Peugeot 2008. Der Mercedes – neue C-Klasse – konnte nicht recht überzeugen und erscheint uns – Gott sei Dank – für die hiesigen Straßenverhältnisse etwas überdimensioniert.
Mit dem neuen Fahrzeug fahren wir dann nach Capo Mulini bei Acireale. Die Sizilianer sind rabiate Autofahrer und erscheinen gegenüber den Norditalienern noch eine Spur aggressiver und rücksichtsloser.
Abends wagen wir noch einen Ausflug nach Taormina, hoch gelegen und ein ausgesprochener Touristenort. Die Erschließung mit dem Auto erfolgt über enge Serpentinen. Das griechische Theater können wir leider nicht ansehen, da das Gelände eine Stunde vor Sonnenuntergang geschlossen wird. Schade. Aber man kann sich in dem Ort, der ordentlich überteuert ist, auch so die Füße müde laufen.
Wir finden am Ortseingang eine Pizzeria, die leidlich akzeptable Preise hat, was sich allerdings in der Qualität des Essens niederschlägt.
Gegen 21:00 treten wir die Heimfahrt an und fallen müde ins Bett.
Freitag, 22.04.2016
Wir sind schön untergebracht, die Sonne lacht. Umso bedrückender, dass man im Morgensonnenschein den Unrat am Strand als noch störender empfindet als Tags zuvor.
Zum Frühstück muss man einige Schritte laufen, da unsere Zimmer direkt am „Strand“ liegen. Nicht weiter tragisch. Wir kommen an einer Gruppe freundlicher älterer Herren vorbei, die uns mit einem wunderbaren „buon giorno“ begrüßen.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf zum Ätna – natürlich zunächst mit dem Auto. Die Fahrt – wir benutzen unser deutsches Navi – ist abenteuerlich und führt zunächst über schmale Straßen. Am Schluss landen wir dann doch auf der offiziellen Zuleitung zum großen Parkplatz.
Das Parken ist hier oben noch das günstigste Angebot.
Kurzum: Die Fahrt mit der Seilbahn von etwa 1.900 m Höhe über NN auf 2.400 m über NN hätten wir uns schenken können. Pro Person sind 30 Euro fällig. Das erweiterte Angebot mit Jeep-Nutzung bis nahe hin zum Krater hätte nochmals 33 Euro pro Person gekostet.
Gut, wir waren auf der Zwischenstation und hatten einen Ausblick auf das etwas diesige Umland. In der Nähe des Parkplatzes ist ein größerer Krater, den schauen wir uns auch noch an. Das war’s dann aber auch. Der Besuch des Ätna unter diesen Randbedingungen ist zumindest für mich verzichtbar!
Danach noch ein kurzer 90-minütiger Abstecher nach Catania mit lohnenswerter Altstadtbesichtigung.
Heute Abend gibt es Weißbrot mit Salami, Käse, Oliven und Tomaten. Improvisationstalent ist gefragt, da die Zimmer über keine entsprechende Küchen-Grundausstattung verfügen. Unsere Frauen sind talentiert!
Samstag, 23.04.2016
Heute ist schon wieder Abreisetag. Wir starten nach dem Frühstück gegen 9:30 in Richtung Castelammare del Golfo, queren dazu das Binnenland über eine Autobahn, die nicht besonders stark befahren ist. Vor Palermo machen wir noch einen Abstecher nach Cefalù. Eine gute Empfehlung von Uschi und ein willkommener Stopp zum Beine vertreten. Hier wurden Szenen von Cinema Paradiso gedreht. Die Pizza vertrage ich allerdings nicht so gut. Kaum ins Auto eingestiegen, drängt es mich auf die Toilette. Einigermaßen geschafft erreichen wir dann Castelammare del Golfo. Wir wohnen sozusagen auf dem Dach. Die Wohnung ist ausreichend groß, die Kücheneinrichtung ist an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen. Was soll’s – mir ist eh noch schlecht.
Meine Lieben gehen auch für mich einkaufen und kehren mit dem Weißbrot-Abendessen zurück. Es geht aufwärts, es schmeckt wieder!
Sonntag, 24.04.2016
Allein gegen die Mafia oder so ähnlich.
Wir brechen nach dem Frühstück nach Palermo auf und finden aufgrund des Feiertages auch schnell einen Parkplatz in der Innenstadt. Einige Stunden bummeln wir bei bestem Ausflugswetter von etwa 11:00 bis 15:00 durch die Stadt, bevor wir den Versuch unternehmen, auf dem Weg nach Hause in Monreale den Dom zu besuchen. Das Einbahnstraßensystem hat seine Tücken. Wir geben nach einiger Zeit auf und fahren in unser Domizil. Kurze Pause, bevor wir uns zu einem Spaziergang in Richtung „Promenade“ von Castelammare del Golfo aufmachen. Viel Betriebsamkeit, vor allem verursacht durch die vielen Autos, die dort vollkommen sinnlos umeinander kurven.
Dann wieder der Aufstieg in die Stadt mit einigen Ausblicken, die nicht besonders spektakulär sind. Die Ufermauer hat geradezu astronomische Ausmaße, schön ist sie nicht. Auch die Suche nach einem Restaurant mit einigermaßen passablem Preisniveau ist nicht erfolgreich. Antipasti in Höhe von 12 € plus sind die Regel.
Spaghetti, von unseren beiden Damen bereitet, schmecken auch ganz gut. Dann der Versuch, mein Macbook im Badezimmer an der einzigen Schukostecker fähigen Steckdose aufzuladen, an der offensichtlich auch der Warmwasserboiler hängt.
Davon mehr am nächsten Tag…..
Montag, 25.04.2016
Kurzum:
Ich hatte den Warmwasserboiler versehentlich am Abend zuvor ausgeschaltet, für Jutta stand als zweite Duschende nur noch kaltes Wasser zur Verfügung.
Gegen 10:30 starten wir in Richtung Erice, zu einem Städtchen, das auf einem Felsen thront.
Hübsche Gassen, ein Kastell und Süßigkeiten bei „Maria“. Ihre Süßigkeiten wurden schon im „Lonely-Planet-Reiseführer“ positiv bewertet. (Wir können uns dem nur anschließen.)
Nach knapp 90-minütigem Spaziergang fahren wir weiter nach Trapani, welches wir von oben haben schon betrachten können. Nur scheinbar eine Skyline wie New York, aber innerorts im Touristenbereich erstaunlich aufgeräumt und ohne viel Müll auf den Straßen. Hier soll die Mafia in die Sanierung investiert haben. Was der italienische Staat erkennbar vernachlässigt, holen Organisationen nach, die nicht nur für ihr „Gut-Menschentum“ bekannt sind. Das Essen in einem kleinen Restaurant ist zwar billig, aber nicht preiswert. Lehrgeld!
Anschließend unternehmen wir noch einen Abstecher zur Salzstraße bei Trapani und haben das Glück, gar nicht lange suchen zu müssen. Windmühle, einige Streusalzhaufen am Wegesrand und Kraniche am Himmel. Uschi wagt sich vor ins Biotop und versinkt auch schon bald mit einem Fuß knöcheltief.
Aber auch barfuß steuert sie uns erfolgreich über den sizilianischen Asphalt. Am Abend machen wir uns über die eingekauften Süßigkeiten her, Abendessen inklusive.
Dienstag, 26.04.2016
Herrliches Wetter in Selinunt, eine gute Autostunde von unserem Quartier entfernt an der südlichen Küste Siziliens gelegen. Wenn ich ehrlich bin, ist es eigentlich zu warm für eine solche Besichtigung. Aber ins Elektrofahrzeug mag ich mich eben auch noch nicht setzen und mich herumkutschieren lassen. 6 Euro Eintritt/Person sind auf jeden Fall angemessen und gut angelegt. Die archäologische Fundstätte in der Provinz Trapani liegt an der Südküste Siziliens. Man kann hier die Reste der griechischen Stadt Selinus mit einigen Tempelresten besichtigen. Natur und alte Steine schaffen eine besondere Atmosphäre samt einiger italienische Schulklassen, die auch vor Ort sind.
Am Abend gehen wir in Castellammare del Golfo spazieren, essen große Portionen Eis. Ich habe endlich den Schuko-Adapter für’s Macbook erworben. Drei dünne Stifte!
Mittwoch, 27.04.2016
Sonnenschein und damit – zumindest aus meiner Sicht – eigentlich eine Fehlentscheidung für die Wanderung bei Scopello im Naturreservat Zingaro.
Ich komme bei der Hitze aus dem Fluchen kaum mehr heraus. Wir schleppen uns in eine steinige Badebucht, in die sich andere Wanderer auch geflüchtet haben. Eine wagemutige französische Familie schwimmt im Meer.
Wenigstens gibt es bei aller Unbequemlichkeit hier ein wenig Schatten. Der Rückweg ist dann in einer guten Stunde erledigt. Die letzten Meter führen durch einen Tunnel, der an die Baustelle von 1980 erinnert. In diesem Gebiet war eine Küstenstraße geplant. Bürgerproteste machten die ambitionierten, die Natur verachtende, Planung zunichte. Gut für die Natur – ich bin nach der Tour ziemlich fertig. Dabei haben wir eine sehr verkürzte Route gewählt.
Durchgeschwitzt kommen wir daheim an. Mir reicht’s erst einmal!
Am Abend werden wir von unseren Frauen verwöhnt – superbe Steaks mit Kartoffeln statt Weißbrot und Käse etc.
Donnerstag, 28.04.2016
Heute machen wir einen Ausflug nach Segesta.
Segesta war eine antike Stadt im Nordwesten Siziliens. Sie lag auf dem 410 m hohen Monte Barbaro beim heutigen Calatafimi Segesta zwischen Alcamo und Gibellina in der Provinz Trapani. Heute schauen wir uns die Reste an. Zunächst den unvollendeten dorischen Tempel, den die Griechen hier hinterlassen haben.
Ich scheue mich anschließend nicht, den Shuttle-Bus zu nutzen. So toll scheinen die Ausblicke beim Aufstieg nicht zu sein. Die Sicht ist nicht besonders klar.
Das Theater im griechischen Stil wurde vor Christi Geburt errichtet und später von den Römern umgebaut sowie nach oben erweitert. Das Theater wurde inzwischen restauriert, im Sommer finden dort Freiluftaufführungen statt.
Danach fahren wir weiter zur Hafenstadt Marsala, deren attraktive Altstadt zum Verweilen einlädt. Ein kurzer Halt an der Salinenstraße bei Birgi inklusive.
Freitag, 29.04.2016
Wir stehen etwas zeitiger auf. Die Wohnung soll an Alberto übergeben werden, der aufgrund einer Erkältung gar nicht erscheint. Was soll’s?
Zwischenstopp bei den weißen treppenartigen Felsen – Scala dei Turchi. Schöner Strandspaziergang, leider mit Aufstieg in praller Sonne, was bei mir zu heftigem Fluchen führt.
Der heutige Transfer bringt uns am Ende nach Agrigento, das von der Ferne wirklich furchtbar ausschaut. Das Quartier ist ein B&B, im 1. Stock untergebracht. Die Zimmer sind aber okay und der Stadtspaziergang mit Einkehr in Bar und anschließendem Essen in Trattoria Manhattan – ein sehr passables Menü wird für 15 Euro kredenzt – lassen meine Urlaubsstimmung wieder etwas ansteigen.
Auf dem Weg zurück zum Quartier, es ist mittlerweile schon richtig dunkel, kommen wir noch an einer jungen Rockband vorbei, die gerade Soundcheck macht. Klingt gut, erinnert mich an zuhause, aber wir sind dennoch müde. Und das Internet im B&B ist ausgesprochen gut. Diesbezüglich liegt ja eine entbehrungsreiche Zeit hinter uns.
Samstag, 30.04.2016
Ab 8:00 werden wir mit einem sehr süßen sizilianischen Frühstück verwöhnt. Danach geht es wieder zu Ausgrabungsstätten – Valle dei Templi. Interessant, das Wetter passt auch so einigermaßen, solange die Wolken die Sonnenstrahlen etwas abmildern.
Gegen 12:30 fahren wir dann weiter nach Avola. Navigation wählt nicht den von mir vermuteten Weg über Ragusa und die ST 155, sondern führt uns zunächst in Richtung Meer. Auch nicht schlecht. Die Straße ist gut ausgebaut.
Leider gestaltete sich die Quartiersfindung etwas problematisch.
Via Catania kennt das Navi, Via Cattaneo leider nicht. Unsere Vermieterin Karla, die wir hilfesuchend anrufen, ist leider nicht sehr sprachgewandt und versteht weder deutsch noch englisch.
Es ist zum Verrücktwerden. Irgendwann schaffen wir es mit einem Alternativziel in der Nachbarschaft doch. Wohnung ist groß – 155 qm. Das ganze Quartier aus Wohnungen und Läden, von denen nicht ein einziger belegt ist, ist mit Stahl-Schiebetor abgeschlossen. Sind wir Privilegierte oder Gefangene?
Abendessen in der Stadt – sehr guter Tipp unserer Vermieterin.
Menü zwischen 15 und 18 Euro – perfekt.
Mein Bauch muss nach der Prozedur einem Aquarium gleichen. Soviel Fisch habe ich noch nie gegessen, wenn man mal vom Mön-Urlaub im Sommer 2012 absieht.
Die Nacht verläuft dennoch ohne größere Komplikationen im Verdauungstrakt.
Sonntag, 01.05.2016
Tag der Arbeit – auch in Sizilien. Wir fahren nach Syrakus und schauen uns die Altstadt an. Viel Betriebsamkeit in der Stadt und auch einige Umzüge. Fotografiere deshalb mehr Menschen als Architektur.
Anschließend noch ein etwa 90-minütiger Besuch der Barockstadt Noto und ein Abendessen im uns bekannten Restaurant in Avola. Eine Pizza reicht mir heute Abend.
Montag, 02.05.2016
Ausflug nach Ragusa. Die St 155 führt uns ins Hinterland. Ist beidseitig über einen längeren Abschnitt von Steinmäuerchen gesäumt – entweder eine Sträflings- oder Geduldarbeit im Schichten von Natursteinen.
Der Himmel ist verheißungsvoll wolkig, der erste richtige Regen fällt, als wir das Auto in einer nahezu leeren Tiefgarage am Piazza Populo abstellen und den Eingang zur Altstadt suchen. Wir finden eine brauchbare Unterstellmöglichkeit während eines kurzen Wolkenbruchs. Eine Bar mit Cappuccino wäre mir lieber gewesen.
Nach etwa 20 Minuten machen wir uns dann auf und verbringen bei regelrechtem Aprilwetter im Mai einen schönen Nachmittag in der barocken Stadt. Wir laufen einiges. Am Fuße des Domes kehren wir in eine Trattoria ein, von der aus wir immer wieder kurze Regenschauer beobachten können. Zurück geht es dann mit einem kleinen Bus, der einige Hindernisse vorfindet, die der Fahrer allerdings souverän und ohne zu fluchen meistert. Mein Geduldsfaden wäre da längst gerissen.
Unterwegs Einkauf beim Penny-Markt und ein anschließend üppiges Mahl daheim.
Leider schwächelt das Internet, der Ärger ist insbesondere bei mir sehr groß. Karla schaut nochmals bei uns vorbei – der Provider habe derzeit ein größeres Problem. Na gut!
Dienstag, 03.05.2016
Das Internet funktioniert am Morgen wieder – der Tag ist gerettet!
Nichtsdestotrotz brechen wir auf in Richtung Syrakus, um dort den Parco Archeologico della Napoli zu besuchen. Wir sind allerdings nicht allein. Verheerende Organisation wohin man schaut. Tickets gibt es nicht etwa im Eingangsbereich, nein, man muss die stark befahrene Straße queren, an zahlreichen „Ramschverkaufsständen“ vorbeilaufen, um an der hintersten Ecke eines Buswendeplatzes Tickets zu erwerben. Von vier Kassen ist zunächst nur eine besetzt. Aber wir haben einsatzfreudige Frauen dabei, die das dankenswerterweise für uns erledigen.
Anfiteatro Romano, Teatro Greco und Orecchio di Dionisio (Ohr des Dionysos) nehmen knapp zwei Stunden Besichtigungszeit in Anspruch, bevor wir dann zum Cavagrande del Cassibile, einem kleinen sehenswerten Canyon aufbrechen. Interessante Anreise auf zuletzt schmalen Straßen. Wir gönnen uns Cappuccini, Uschi wagt den Teilabstieg. Danach geht es ins Quartier. Ich habe Hunger, der Rest wagt den Ausflug zum mondänen und nicht immer ganz geschmackssicheren Friedhof von Avola.
Abends gibt es Pasta mit viel Knoblauch. Ach ja – das Internet zeigt wieder Ermüdungserscheinungen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Mittwoch, 04.05.2016
Guten Morgen, das Internet ist weiterhin nicht verfügbar. Verdammt!
Wetter ist okay für unseren letzten Stadtausflug nach Modica, ebenfalls eine der sogenannten Barockstädte. Wenn man allerdings zuvor Ragusa erlebt hat, erscheint Modica doch eher zweitklassig. Die beiden von uns besichtigten Kirchen – Chiesa di San Giorgio und Chiesa di San Pietro – beeindrucken mit ihrem ausgeschmückten und farbigen Innenräumen.
Wir laufen noch etwas weiter bis zur Chiesa di San Giovanni Evangelista. Am Fuße der Treppe gönnen wir uns Cappuccini und ich noch ein mit Schokolade gefüllten Croissant. Danach geht es gestärkt zurück zum Auto. Wir wollen noch zu einem Fischerdorf, in dem offensichtlich auch ein Film mit Klaus Maria Brandauer gedreht wurde. Das Wetter zieht sich zusammen, es sieht nach Regen aus und den alten Ortskern können wir ebenfalls nicht gleich ausmachen. Kleine Fotoserie am Hafen und zurück geht es nach Avola.
Das Internet funktioniert noch immer nicht. Ein Glück, dass es morgen wieder nach Hause geht.
Abends kehren wir nochmals bei unserem Sizilianer ein. Die Qualität ist eher bescheiden. Wahrscheinlich ahnt er, dass wir morgen abfahren.
Donnerstag, 05.05.2016
Zeitig aufstehen um 6:30, frühstücken und dann die Wohnungsübergabe an Karla. Dabei stellt sich heraus, dass das Datenvolumen des Internetanschlusses aufgebraucht war. Sie kauft Häppchen von 4 GB. Ohne Worte!
Unproblematische Rückfahrt nach Catania, Autoabgabe bei „Maggiore“ und dann endlich zum Flughafen. Was freue ich mich auf Zuhause. Gegen 18:10 kommen wir in Kürnach an. Juhu!
Zusammenfassung
Wir haben viel erlebt, einiges gesehen. Mein Lebenszeitbedarf an Sizilien ist jedenfalls gedeckt. Auf diese Insel muss ich definitiv kein drittes Mal.
Warum?
Individualtourist mit Mietwagen
Wir waren sozusagen als Individualtouristen mit Mietwagen und vier unterschiedlichen Unterkünften 14 Tage lang unterwegs. Meine Frau, bei der ich mich ausdrücklich bedanken möchte für ihre Planung und Organisation, war unsere einzige berechtigte Fahrerin. Sie und auch ich hatten die Situation unterschätzt. Der sizilianische Autoverkehr ist extrem aufreibend, auch wenn man nicht die Fahrzeugdichte zum Beispiel von Mailand vorfindet.
Individualtourist und Lebensalter
Als „Mittfünfziger“ wünsche ich mir mehr Komfort. Insofern tendiere ich bei Rundreisen, trotz einiger negativer Erfahrungen, die ich dort auch sammeln durfte, eher zu organisierten Reisen. Die wesentlichen logistischen Probleme werden einem dabei doch abgenommen.
Landschaft
Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich landschaftlich mehr von Sizilien erwartet. Ich war wohl zu stark vorgeprägt durch die Liparischen Inseln, die ich 1980 besucht hatte und natürlich etwas ursprüngliches haben. Speziell Stromboli hatte es mir angetan.
Die Sizilianer
Die Sizilianer sind uns überwiegend mit großer Freundlichkeit begegnet, insbesondere unsere VermieterInnen.
Müllentsorgung
Diese als katastrophal zu bezeichnen, ist bei weitem untertrieben. Einzig in Castelammare di Golfo wurde der Müll zwar getrennt, danach höchstwahrscheinlich in der Landschaft abgeladen. Wir haben Parkplätze gesehen, die von Dreck geflutet waren.