Kino und Popcorn
Nervensägen bei „Konklave“
Datum: 02.01.2025
Ort: Cineplex Kino Dettelbach, Kino 5
Film: Konklave
Inhalt
Das eine ist der Film an sich, das andere der Kinobesuch selbst, das ganze Drumherum.
Wir sind heute eigentlich rechtzeitig am Kino, kurz vor 15:00, zeitlich weit vor der eigentlichen Vorstellung.
Doch haben wir eine Filmvorführung von Konklave im Rahmen des sogenannten Filmcafés im Cineplex Dettelbach online gebucht, konkret für den 2. Januar 2025 um 16:00.
Ab 15:00 öffnet der Cafébereich, das ehemalige „Oskars“, das ansonsten nicht mehr bewirtschaftet wird.
Ich habe noch keine allzu große Erfahrung mit dem Filmcafé, aber eines hat sich in der jüngsten Vergangenheit herausgestellt:
Wenn man nicht deutlich vor 15:00 am Start ist, sprich, an der langen Treppe, die in den ersten Stock führt, ansteht, bekommt man nicht mehr den Kuchen, den man möglicherweise favorisiert.
Bis kurz vor Ausgabe des Kuchens wird man allerdings im Unklaren darüber gelassen, was es überhaupt gibt. Eigentlich gar nicht schlimm, weil der dort ausgereichte Kuchen schmeckte mir bisher immer.
Mir geht es allerdings meist so, dass ich genau den Kuchen möchte, den mir der Mensch, der vor mir ansteht, gerade vor der Nase weg geschnappt hat. Naja, vielleicht kennt Ihr das ja auch?
Strategisch denken und handeln
Meine Frau und ich teilen uns heute erstmals organisatorisch auf.
Sie reiht sich wortlos in den unüberschaubaren Pulk auf der Treppe ein, ich besorge die gebuchten, noch zwingend auszudruckenden, Tickets an der Theke.
Es dauert, bis sich auch das junge Paar vor mir mit jeweils knapp 5 Litern Popcorn und einem großen Softdrink versorgt hat. Natürlich betrachte ich mir diese beiden Typen ganz genau und denke mir mein Teil.
Endlich halte auch ich unsere Tickets in Händen, jeweils eines für das Filmcafé, das andere für die Vorstellung. Ich gehe zur besagten Treppe zurück, auf der sich allerdings nun niemand mehr befindet.
Der Weg zur Kuchentheke
Hier stand kurz zuvor noch eine riesige Menschentraube an, die jetzt zu einer etwas weniger langen Schlange vor der Kuchentheke mutiert ist. Fast am Ende dieser Menschenreihe sehe ich meine Frau, die sich vorgearbeitet hat.
Ich mogle mich an der Karawane vorbei und stelle mich an Uschis Stelle an.
„Welchen Kuchen magst Du essen?“, frage ich, während sie zur Selbstbedienungsausgabe für Teebeutel eilt.
„Den Schokoladenkuchen“ höre ich, während sich der Herr vor mir den offensichtlich letzten Mohnkuchen, wenn ich das Stück Kuchen richtig identifiziert habe, ergattert hat, das er anschließend glückselig davon trägt.
Nicht nur aus Solidarität mit meiner Frau wähle ich ebenfalls den Schokoladenkuchen aus, der im Übrigen hervorragend schmeckt, obwohl er für mich – der Mohnkuchen ist schließlich weg – nur die zweite Wahl war.
Tee statt Kaffee
Ich bin mittlerweile beim Filmcafé ebenfalls auf Tee umgestiegen, nachdem mir der Kaffee dort nicht besonders schmeckt. Meine Frau hat sich am roten Etikett orientiert und statt dem von mir gewünschten Früchtetee einen Kräutertee erwischt. Der Teebeutel baumelt schon im mit Heißwasser gefüllten Glas.
Dennoch gelingt es mir, nachdem Uschi meinen Kräutertee übernommen hat, mir noch zwei Gläser Früchtetee vor Beginn der Vorstellung einzuverleiben.
Natürlich ist es – nicht nur in meinem Alter – ratsam, vor Filmbeginn nochmals die Toilette aufzusuchen, um sich nicht während des Films durch häufiges Aufstehen noch dem Unmut des übrigen Publikums auszuliefern.
Dafür sorgen heute schließlich andere.
Die Störenfriede
Ich traue meinen Augen (und Ohren) nicht, als ich plötzlich die Popcorn vertilgenden „Monster“, die vor mir an der Kasse anstanden, unmittelbar neben uns sitzend, entdecke.
Der Film hat noch nicht begonnen, da hat sich der Typ, der neben meiner Frau sitzt, schon meinen ganzen inneren Groll zugezogen.
Ich könnte geradezu platzen, wie er unaufhörlich in seine Riesentüte Popcorn langt, darin herumwühlt und anschließend den „Knallmais“ im Mund zerkleinert.
Es ist eine regelrechte Folter für meine Ohren und meine Nerven. Irgendwann platzt mir der Kragen und ich bitte ihn freundlich, aber bestimmt, sich etwas leiser zu verhalten, weil er einfach nur stört.
Tatsächlich is(s)t er anschließend leiser, was auch kein Wunder ist, hat dieser Mensch während etwa 1 1/2 Stunden den Inhalt dieser Riesentüte Popcorn fast vollständig in sich reingeschlungen.
Heimkino statt Kinobesuch?
Das sind die Momente, wo man sich fragt, ob das bessere Kinoerlebnis nicht doch in den eigenen vier Wänden stattfinden kann. Einen großen Bildschirm haben wir schließlich daheim auch und zumindest Dolby-Sound 5.1.
Doch eines fehlt natürlich beim eigenen Heimkino:
Die Popcorn-Maschine!