New Beginnings – Philippine Photographic Art
Nana Buxani, Xyza Cruz Bacani, Tommy Hafalla, Gina Osterloh, Wawi Navarroza, Augustine Paredes, Veejay Villafranca, MM Yu

Ausstellungslaufzeit: 27. September 2025 – 11. Januar 2026
Eröffnung: Freitag, 26. September 2025, 19 Uhr
Ausstellungsort: Fotografie Forum Frankfurt
Inhaltsverzeichnis
Pressetext
Frankfurt am Main, 09.09.2025 Die Philippinen – ein Land aus tausenden Inseln und über 130 Sprachen – sind ein Archipel vieler Stimmen und Identitäten. Geprägt von Glaube und Gemeinschaft, von einer komplexen Kolonialgeschichte und Widerstand, vom Reichtum indigener Kulturen sowie den Erfahrungen einer weltweiten Diaspora, stehen Wandel und Resilienz im Zentrum philippinischen Lebens.
Diese Bedingungen haben eine fotografische Praxis hervorgebracht, die ebenso dynamisch wie vielfältig ist. Sie bewegt sich zwischen der Politik des Bildes und der Poesie neuer Welten jenseits des scheinbar Vorherbestimmten. So zeigt sich die philippinische
Fotografie ebenso facettenreich wie das Land selbst: ständig im Wandel, in Form und Bedeutung. Aus globaler Perspektive setzt sie sich mit den Folgen von Migration und Globalisierung auseinander, reflektiert Umweltbewusstsein im Kontext des Archipels und befragt zugleich die Möglichkeiten und Grenzen des Mediums selbst.
New Beginnings: Philippine Photographic Art präsentiert Werke von acht Künstler*innen unterschiedlicher Generationen und Herkünfte, deren Arbeiten neue Sichtweisen auf gesellschaftlich geprägte Realitäten und kulturelle Wandlungen eröffnen.

Die Fotograf:innen: New Beginnings – Philippine Photographic Art
Xyza Cruz Bacani beleuchtet in ihren eindringlichen Schwarzweißfotografien Arbeitsmigration und den Kampf um grundlegende Rechte. Ihr Projekt We Are Like Air erzählt die Geschichte ihrer Mutter und anderer Migrantinnen in Hongkong – ein bewegendes Zeugnis weiblicher Stärke und unsichtbarer Heldinnenschaft.
Nana Buxani zählt seit den 1970er Jahren zu den wenigen weiblichen Pionierinnen des philippinischen Fotojournalismus. Ihr Langzeitprojekt über philippinische Arbeiter*innen zeigt eindrücklich die Würde und Empfindsamkeit dieser Menschen.
Tommy Hafalla fotografiert seit Jahrzehnten das Leben und die Rituale indigener Gemeinschaften in der bergigen Cordillera-Region. Er fotografiert analog und fertigt seine Originalabzüge oft in alternativen Verfahren, wie Platinotypie, um den Wert von Tradition und ortsbezogener Kreativität zu betonen.
MM Yu erstellt ortsspezifische Installationen aus Fotografien, die das sich wandelnde Stadtbild Manilas und seine Menschen sichtbar machen. Ihre collageartigen Mixed-Media-Arbeiten verdichten Beobachtungen zu skurrilen abstrakten Konstellationen, die neue Zusammenhänge eröffnen.
Dokumentarfotograf Veejay Villafranca entwickelt in seinem Heimatland Langzeitprojekte zu sozialen Themen wie Klimawandel und Spiritualität. In seiner Serie Signos, zeigt er die komplexe Realität von Katastrophen infolge des Taifuns Yolanda im Jahr 2013. Die SerieBarrio Sagrado zeigt die Verschmelzung und die Gegensätze von indigenen Kulturen und dem katholischen Glauben.
Gina Osterloh, philippinisch-amerikanische Künstlerin, erschafft inszenierte Räume und nutzt das Selbstporträt, um als Person gemischter Herkunft experimentell Normen und Erwartungen zu hinterfragen. Ihre serielle Bildsprache spielt mit Widersprüchen zwischen Oberfläche und Tiefe, Erscheinung und Innerlichkeit.
Wawi Navarroza thematisiert Selbstbild und weibliche Erfahrung. In dem Werk La Bruja (Die Hexe) inszeniert sie sich selbst zwischen Haushaltsutensilien – eine ironische Auseinandersetzung mit dem Stereotyp der philippinischen Hausangestellten im Ausland, transformiert in feministische Selbstporträts.
Der multidisziplinäre Künstler Augustine Paredes reflektiert in der zutiefst persönlichen Installation Good Night, Sweet Dreams Begehren und Sehnsucht in der philippinischen Diaspora. Seine Arbeiten geben ungehörten Migrationsgeschichten eine Stimme –und versuchen, Regeneration und Träume wiederherzustellen.
Das Thema der Philippinen als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2025 – »Fantasie beseelt die Luft« –spiegelt sich in diesen fotografischen Erkundungen wider.
New Beginnings zeigt die Kraft zeitgenössischer philippinischer Bildschaffender, die tief verwurzelte Aspekte ihrer Kultur sichtbar machen und zugleich eine unerschütterliche Hoffnung zum Ausdruck bringen – die Hoffnung, die Luft mit Vorstellungskraft zu füllen.
New Beginnings: Philippine Photographic Art wird kuratiert von Patrick Flores, Andrea Horvay und Celina Lunsford.
© Pressetext FFF

Courtesy of the artist, Silverlens, Manila and New York, and Higher Pictures New York © Gina Osterloh, 2025
Rahmenprogramm | New Beginnings
Sa, 27.09., 12 Uhr Galeriegespräch »New Beginnings« mit den Künstler*innen Nana
Buxani, Augustine Paredes, MM Yu sowie den Kurator*innen Patrick Flores, Andrea Horvay und Celina Lunsford
DI, 14.10., 18.11., 09.12. jeweils 15 Uhr Kuratorinnenführung mit Celina Lunsford oder
Andrea Horvay
MI, 26.11., 18 Uhr Artist Talk mit Augustine Paredes (Künstler der Ausstellung)
Weitere Termine der FFF AKADEMIE
SA, 18.10., 18.30–22 Uhr Workshop »EYES ON Frankfurt – Into the Night« mit Markus Seibel
MI, 29.10., 18 Uhr Buchvorstellung »ÉTOILE« Paneldiskussion mit Gosbert Gottmann, Celina Lunsford und Viktor Balko moderiert von Sabine Königs
FR, 07.11., 18 Uhr Vortrag »A NIGHT ON NIGHT« mit Simon Norfolk
SA/SO, 08./09.11. Workshop »CRITICAL LANDSCAPE AND NIGHT PHOTOGRAPHY« mit Simon Norfolk
MI, 19.11., 18 Uhr Vortrag »RUBRICATION – PROJEKT PHILIPPINEN« mit Iwajla Klinke
Anschrift
Fotografie Forum Frankfurt
Braubachstraße 30–32
60311 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0) 69 29 17 26
Telefax +49 (0) 69 28 639
E-Mail: contact@fffrankfurt.org
Öffnungszeiten und Eintritt | New Beginnings – Philippine Photographic Art
Öffentliche Führungen immer mittwochs, 17 Uhr
Öffnungszeiten Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen
Eintritt regulär 7 Euro, ermäßigt 4 Euro
Fotografie Forum Frankfurt
Das Fotografie Forum Frankfurt (FFF) gehört zu den führenden eigenständigen Zentren für Fotografie in Europa. Als Ausstellungsort, Institution und Veranstaltungsforum vermittelt das FFF alle Aspekte von Fotografie. Seit der Gründung im Jahr 1984 wurden rund 300 Ausstellungen mit historischen und zeitgenössischen Positionen gezeigt. Das Programm der FFF AKADEMIE umfasst regelmäßige Workshops, Vorträge und Gespräche mit international renommierten Fotograf*innen, Künstler*innen und Expert*innen. Fotografie Forum Frankfurt ist Organisationspartner der internationale RAY Triennale der Fotografie, die in verschiedenen Ausstellungshäusern in Frankfurt/Rhein-Main stattfindet.
Fotografie Forum Frankfurt wird gefördert durch Förderkreis Fotografie Forum Frankfurt e.V., Stadt Frankfurt am Main, FUJIFILM Electronic Imaging Europe und Hauck, Aufhäuser, Lampe.
Weitere Infos unter www.fffrankfurt.org
Lies die Buchbesprechung „Chargesheimer“