Dänemark
Reiseziele: Svendborg – Aarhus – Kopenhagen – Odense – Aeroe.
Zeitraum: 25.08. bis 04.09.2018.
Als Urlaubsdomizil haben wir uns ein 1-Zimmer-Appartement in Svendborg, Dänemark per Airbnb ausgeguckt.
Samstag, 25.09.2018
Exakt um 8:00 starten wir in Kürnach. Wenig Pausen, Uschi fährt. Auf der Gegenfahrbahn zeigt sich stockender Verkehr auf der Höhe von Hamburg. Die Rückreisewelle rollt. Der Himmel vergießt Tränen, reißt später wieder auf. Im Vorbeifahren an der Hamburger Köhlbrandbrücke fällt mir das Albumcover von E.S.T . Live In Hamburg ein. Einige weitere drive-by-shootings sollen folgen. Ich bin sehr dankbar, dass ich Beifahrer sein darf.
Gegen 16:50 kommen wir an unserem Quartier Lystehuset in Svendborg an.
Unsere Vermieterin Margrethe ist nicht zuhause, der Nachbar weist uns deshalb ein. Alles klappt, irgendwann auch der Zugang zum Internet.
Danach fahren wir mit den mitgenommenen Fahrrädern zum nächsten Sparmarkt, von dort aus ins Städtchen Svendborg. Gar nicht so klein, immerhin, mit etwa 27.500 Einwohnern, die zweitgrößte Stadt auf der Insel Fünen nach Odense.
Einkehr beim King of Kebab, der seinem Anspruch gerecht wird. Die übrigen Restaurants in Svendborg haben ansonsten zumindest ein – für unsere Verhältnisse – sehr gehobenes Preisniveau.
Einige fotografische Impressionen nach der Ankunft am Zielort
Sonntag, 26.08.2018
Nach dem Frühstück mit frischen Brötchen vom tagszuvor besichtigten Sparmarkt geht es mit den Rädern in die Stadt. Zum Hafen, einfach ein bißchen Herumkurven. Schifffahrt hat hier Tradition. Die Werften auch.
Dafür haben sich einige Engagierte in Danmarks Museum for Lystsejlads zusammengetan und präsentieren Yachten vergangener Zeit, die sie nach und nach auch wieder aufmöbeln. Ausstellungsraum und Werkstatt kann man hier gemeinsam besichtigen.
Blick von unserem Quartier über den Garten und die Rosen hinweg zur Ostsee
Bildergalerie Svendborg | 26.08.2018
Den Nachmittag verbringen wir im Quartier, machen noch einen kleinen Abendspaziergang in der näheren Umgebung.
Montag, 27.08.2018
Ausflug nach Odense. Das Wetter ist nicht gerade optimal für einen Stadtbesuch, immer wieder nieselt es. Gute 40 Kilometer ist diese boomende Stadt von Svendborg entfernt, die sich erkennbar im Umbau befindet. Wir fahren mit dem Auto recht nah an den Stadtkern heran, bis eine mächtige Tiefbaustelle die Weiterfahrt verhindert. Man glaubt zunächst gar nicht, dass man hier wirklich etwas besichtigen kann außer diesen monströsen Krater.
Die Stadt von Hans Christian Andersen trimmt sich auf modern. Eine riesige Schneise wurde durch die Stadt geschlagen. Im Anschluß an den Stadtspaziergang schauen wir uns noch Modelle des laufenden Stadtumbaus an. Wäre bei uns wohl in dieser Form kaum durchsetzbar gewesen. In einigen Jahren sollte man hier nochmals vorbeischauen und das Ergebnis beurteilen.
Wir passieren Møntergården, das Kulturhistorische Museum, die ehemalige Kleiderfabrik Brandts mit schönem Cafe und Kino – hier läuft offensichtlich auch ein Filmfestival – sowie die Arkaden, ein zweigeschossiger Food Market mit einer Vielzahl von Verköstigern. Die Parkscheibe drehen wir nochmals etwas weiter, um eine letzte Runde – Konzertsaal Odeon und H. C. Andersen Museum – zu drehen. Gegen 16:30 geht es zurück nach Svendborg. Das Wetter war heute sehr durchwachsen, auch wenn es am Ende etwas aufklarte.
Bildergalerie Odense | 27.08.2018
Dienstag, 28.08.2018
Uschi hat Geburtstag. Wir feiern sozusagen im kleinsten Kreise.
Heute reisen wir für einen Tag nach Aarhus, das letztes Jahr europäische Kulturhauptstadt war. Wir finden glücklicherweise einen kostenlosen Parkplatz im neuen Hafenquartier, in der Nähe des sogenannten Eisberghauses.
Bildergalerie Eisberghaus | 28.08.2018
Der Eisberg ging aus einem Wettbewerb hervor, den die ARGE von Julien de Smedt JDS (Kopenhagen), Louis Paillard (Paris), SeArch(Amsterdam) und CEBRA (Aarhus) 2008 für sich entscheiden konnte. Rund 25.000 Quadratmeter Wohnfäche wurden geschaffen. Das Gebäude mit der Silhouette eines Eisbergs ist auf jeden Fall ein Hingucker. Es war eines der ersten Bauwerke auf dem Areal, das sich Aarhus Ø, Aarhus Docklands oder Hafencity Aarhus nennen kann.
Wir sind mit unseren Rädern unterwegs, fahren vorbei am sogenannten Bestseller-Gebäude mit Showrooms, am NAVITAS, dem Zentrum für Lehre, Forschung und Innovation. Untergebracht ist hier auch die Ingenieurhochschule von Aarhus.
Bald erreichen wir DOKK 1, die größte öffentliche Bibliothek Europas. Ein hochinteressantes Gebäude, stellt es doch unsere klassischen Vorstellungen einer Bücherei als öffentliche Bildungseinrichtung in Frage. Um das Gebäude selbst sind riesige, künstlerich gestaltete, Skulpturen gruppiert, die auch manchen Erwachsenen einladen. Die Signale an Kinder und Jugendliche sind klar definiert. „Kommt herein, wir wollen Dich von Kindesbeinen an erreichen.“
Im Gebäude findet man Krabbelbereiche, Entdeckerbereiche, Kinderwägen, essende und schlafende Schüler und Studenten sowie digitale und analoge Medien unterschiedlichster Art.
Viel Raum, viel Fläche und wunderbare Aussichten auf den Hafen. 280 Millionen Euro gut angelegt und bestimmt eine gewinnbringende Investition in die Zukunft.
In der Stadt steuern wir den Dom an, das Kunstmuseums ARoS mit dem Regenbogen-Panorama-Gang auf dem Dach, der von Olafur Eliasson gestaltet wurde.
Bildergalerie ARoS Aarhus | 28.08.2018
Das architektonisch wegweisende und noch immer modern wirkende Rathaus von Arne Jacobsen, ich hätte es fast übersehen, befindet sich gerade einmal 200 Meter weiter. Auch hier ist der Besuch mit Kamera möglich. Alle freundlich „You are welcome!“
Bildergalerie Rathaus Aarhus | 28.08.2018
Zum Ausstellungsgelände Dan Gamle By kommen wir zu spät. Der Besuch lohnt sich nicht mehr. Die Eintrittspreis liegt bei über 20 Euro pro Person.
Auf der Rückfahrt schauen wir noch beim Museum Moesgård vorbei. Es ist nach 17:00, das Gebäude hat bereits geschlossen. Wir können es von Außen betrachten und das signifikante Pultdach begehen. Scharfkantiger Beton im Außenbereich lässt kaum glauben, dass dieses Gebäude erst 2014 fertiggestellt wurde.
Bildergalerie Museum Moesgård | 28.08.2018
Abendessen in einer Pizzeria in Svendborg gegen 20:00. Also, was Berühmtes haben die Dänen da nicht auf den Tisch gezaubert.
Bildergalerie Aarhus | 28.08.2018
Mittwoch, 29.08.2018
Kurze Fahrt mit dem Auto über die Große Brücke von Svendborg, die Svendborgsundbroen, zum anderen Ufer, nach Tasinge.
Bei einem Supermarkt stellen wir das Auto ab. Mit dem Fahrrad geht es zum Hafen von Vindeby, auf teilweise holprigen Waldwegen nach Troenes, zum Valdemar Slot, an der riesigen Ambrosius-Eiche.
Wir besuchen auch einen schmalen Sandstrand an der Ostsee, die sich hier etwas aufweitet.
Die alte Ambrosius-Eiche
Bildergalerie Radtour | 29.08.2018
Donnerstag, 30.08.2018
Es regnet eigentlich den ganzen Tag. Das Internet funktioniert und wird heute richtig gefordert. Der Blick vom kleinen Appartement zum Wasser ist auch durch die vielen Regentropfen ein Genuß. Hin und wieder – in den Regenpausen – wage ich mich kurz nach draußen. Die Botanik im Garten ist einfach zu reizvoll.
Freitag, 31.08.2018
Ursprünglich wollten wir heute auf die Insel Aeroe. Das Wetter ist wechselhaft und noch etwas bedeckt. Daher machen wir eine kleine Radtour – ein Warm up – via Svendborg bis nach Åbyskov. Ich quäle mich auf meinem Fahrrad, bei dem die Kettenschaltung nicht mehr so richtig funktioniert.
Eine kleine Bildfolge – vom Lystehuset, unserem Quartier, zum Hafen von Svendborg
Bildergalerie Radtour nach Åbyskov | 31.08.2018
Samstag, 01.09.2018
Das Wetter ist heute ideal. Wir fahren mit der Fähre von Svendborg Hafen nach Aeroeskoebing. Die Fahrräder nehmen wir selbstverständlich mit. Die Überfahrt dauert in etwa 75 Minuten. Die Tickets sind vergleichsweise günstig. Zwei Personen, zwei Fahrräder – Hin- und Rückfahrt – in etwa 29 Euro. Kurzum, eine sehr lohnende und damit empfehlenswerte Investition.
Die Radwege nach Marstal sind in Ordnung, Gefälle und Gegenwind gibt es kaum.
Um 17:35 geht es mit der Fähre zurück. Der Himmel zieht sich über dem Wasser zu, Aeroe bleibt hingegen wolkenfrei.
Bildergalerie – Radtour auf Aeroe von Aeroeskoebing nach Marstal und zurück
Sonntag, 02.09.2018
Heute machen wir nochmals eine große Tour – mit Auto und Rädern auf dem Gepäckträger – nach Kopenhagen. Die Hauptstadt Dänemarks ist etwa 185 km von uns entfernt, was zu einer Fahrzeit von etwa 1 3/4 Stunden führt.
Uschi hat den Besuch gut vorgeplant. Am Sonntag gibt es in Kopenhagen durchaus Zonen im Stadtbereich, in denen man kostenlos parken kann. Ein nicht ganz unwichtiger Aspekt, wenn man sich überlegt, wieviel Geld man hier in Kopenhagen für das Parken eines KFZ sonst ausgeben muss.
Die Fahrräder sind auch in Kopenhagen das ideale (touristische) Fortbewegungsmittel. Wir waren 2012 mal zu Fuß in Kopenhagen unterwegs. Man glaubt nicht, wie groß der Innenstadtbereich von Kopenhagen ist.
Heute fahren wir via Rathausplatz zur Freistadt Christiana, ein seit 1971 geduldetes autonomes Wohn- und Gewerbeviertel. Dort, wo ganz offen Handel mit Mariuhana getrieben wird, herrscht verständlicherweise Fotografierverbot. Jedenfalls scheint Christiana über die Jahre hinweg zum touristischen Pilgerort geworden zu sein.
Spiegelung des Rathauses von Kopenhagen
Impression Freistadt Christiana
Mit dem Fahrrad klappern wir das Opernhaus, den Neuen Hafen, der eigentlich der alte ist, ab. Den Wachwechsel bei Schloss Amalienborg erleben wir. Den Schwarzen Diamant und das neue Architekturmuseum passieren wir, fahren ein zweites Mal zur Glyptothek, gehen im zugehörigen kleinen Garten spazieren, entdecken den Denker von Rodin und manches Hakenkreuz an der Fassade.
Bildergalerie Schwarzer Diamant Kopenhagen | 02.09.2018
Bildergalerie Oper Kopenhagen | 02.09.2018
Den Tivoli betrachten wir nur von außen und bestaunen monströse Karussells. gegen 18:30 treten wir die Rückreise an. Davor kaufen wir noch in einem Supermarkt ein. Dort bemerke ich, dass darüber das namhafte Architekturbüro Henning Larsen residiert.
Kopenhagen sollten wir uns als Ziel einer Städtereise nochmals explizit vornehmen. Bei schlechten Wetter geht es dann in die Museen. Auch das Louisiana Museum Of Modern Art werden wir dann hoffentlich besuchen.
Bildergalerie Kopenhagen | 02.09.2018
Montag, 03.09.2018
Aeroe hat uns so gut gefallen, dass wir ein zweites Mal dorthin übersetzen. Wir starten ieder gegen 10:05. Deutlich weniger Fahrgäste als am Samstag. Unser Plan: Mit dem kostenlosen Bus und den Fahrrädern auf dessen Gepäckträger nach Søby und von dort aus zurück nach Aeroeskoebing. Wir nehmen auch noch den Besuch des ganz im Norden gelegenen Leuchtturms mit, finden zwar nicht das goldene Kalb, aber die goldene Kuh auf einer Weide.
Die Rückfahrt ist für meine konditionellen Verhältnisse schon eine Herausforderung. Ein dauerndes Auf und Ab mit einem Fahrrad, das ich demnächst wohl gegen ein E-Bike tauschen werde. Alt genug bin ich ja mittlerweile! Am Ende der Tour noch ein kurzer Spaziergang durch Aeroeskoebing und die Fähre um 16:35 bei blauem Himmel. Fast ein bisschen langweilig, wenn man die Situation mit dem vergangenen Samstag vergleicht.
Abschiednehmen von Svendborg
Bildergalerie Aeroe – Radtour Søby nach Aeroeskoebing | 03.09.2018
Dienstag, 04.09.2018
Abschied – wir starten kurz vor 8:00 und erreichen unser Zuhause in Kürnach gegen 17:00.