Chargesheimer (1924-1971)

Chargesheimer

Titel: Chargesheimer 1924-1971
Verlag: Benedikt Taschen, Köln (gebunden)
Erscheinungsjahr: 1990
ISBN: 3-8228-0400-2
Website (Künstler)

Um mir urheberrechtliche Probleme zu ersparen, werde ich ab sofort keine Buchumschläge abbilden. Über die ISBN kommt man regelmäßig bei der Netzrecherche zu entsprechenden Abbildungen.



Buchempfehlung

Das Buch Chargesheimer 1924–1971, erschienen im Benedikt Taschen Verlag, widmet sich dem Werk des bedeutenden deutschen Fotografen und Künstlers Karl Heinz Hargesheimer, der unter dem Pseudonym „Chargesheimer“ bekannt wurde.

Mit seinem scharfen Blick für das Abseitige und Unkonventionelle sowie seiner expressiven Bildsprache hat er die Fotografie im Nachkriegsdeutschland maßgeblich mitgeprägt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er an den Kölner Werkschulen Grafik und Fotografie. Sein Interesse galt verschiedenen Künsten. Die Fotografie hatte es ihm allerdings besonders angetan. Er experimentierte früh mit abstrakten Lichtstrukturen auf Fotopapier als auch mit Fotomontagen.

Ab 1955 war er als freier Fotograf tätig.

Er veröffentlichte als Fotograf zahlreiche themenbezogene Bildbände. Zum Jahreswechsel 1970/1971 starb der 47-jährige Künstler unter bis heute nicht gänzlich geklärten Umständen in seiner Wohnung in Köln. Man darf allerdings Freitod vermuten.

Inhalt und Gestaltung des Buches

Chargesheimer 1924-1971 ist eine umfassende Retrospektive seines fotografischen Schaffens und zeigt eine Vielzahl von ikonischen Bildern, vor allem Porträts und urbane Nachkriegsszenen, allesamt Schwarz-Weiß-Fotografien.

Natürlich findet er viele Motive in seiner Heimatstadt. Von der Straße „Unter Krahnenbäumen“ finden sich Aufnahmen in diesem Kompendium. Chargesheimer hat dieser Straße sogar einen – natürlich längst vergriffenen – Fotoband gewidmet.

Die Kölner Band BAP hat Jahre später einen Song mit dem Titel „Unger Krahnebäume“ (Album: Sonx) über diese Straße und Chargesheimer geschrieben.


Das sehr persönliche Vorwort zu diesem Buch hat Georg Ramseger (Journalist, Buchhändler und Freund) verfasst, dem ein kurzer, ebenso persönlicher, Beitrag von Gisela Holzinger, einer einstigen Lebensgefährtin von Chargesheimer, folgt.

Ergänzt wird die Werkschau durch eine Biografie, die die wesentlichen Stationen seines künstlerischen Lebens zusammenfasst, durch eine Bibliografie und eine Ausstellungsübersicht bis 1990.

Dem Buch fehlt leider eine Inhaltsangabe. Daher hier eine Listung der Kategorien, in die es eingeteilt ist:

  • Porträts (u. a. Louis Armstrong, Romy Schneider, Konrad Adenauer etc.)
  • Theater (Gustav Gründgens, Helene Weigel etc.)
  • Kinder
  • Menschen
  • Architekturen

Einfluss und Relevanz

Karl Heinz Hargesheimer war ein Querdenker, der sich nicht nur auf die Fotografie beschränkte. Er war auch in anderen künstlerischen Bereichen, wie dem Theater und der plastischen Kunst, tätig.

Das Buch beleuchtet diese vielfältigen Facetten zumindest ansatzweise und zeigt, wie sein multidisziplinärer Ansatz seinen fotografischen Stil beeinflusst hat.

Mit seinen stark kontrastigen Schwarz-Weiß-Fotografien, seinen ungewöhnlichen Perspektiven, seinem frühen Fokus auf die „Lost Places“ in unseren Städten, mehr noch mit seinem „spitzbübischen“ Blick auf den Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen hat Chargesheimer ein Stück deutscher Nachkriegsgeschichte konserviert.

Das Museum Ludwig in Köln erwarb 1978 von den Erben Chargesheimers zahlreichen Negative und Fotoabzüge.

Auch die jungen Mitglieder der (späteren) Kölner Verlegerfamilie Taschen hat der Fotokünstler eindrucksvoll abgelichtet.

Auftragsarbeiten, auch die Ablichtung von „Celebrities“, waren eben immer schon nötig, um sich den individuellen künstlerischen Freiraum zu sichern und überhaupt leisten zu können.


Virtuelle Ausstellung

Hier der Einstieg in eine virtuelle Ausstellung exemplarischer Arbeiten:

https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/chargesheimer-praesentation-im-fotoraum.html


PHOTO - Gerald Langer

Fotografien

Hier findet Ihr Fotografien von Chargesheimer.

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