Anton Stankowski: „Fotografien 1927-1962“

Anton Stankowski

Titel: Fotografien 1927-1962
Verlag: Benedikt Taschen, Köln (gebunden)
Erscheinungsjahr: 1990
Website (Künstler)
Bucheinband

Um mir urheberrechtliche Probleme zu ersparen, werde ich ab sofort keine Buchumschläge abbilden. Über die ISBN kommt man regelmäßig bei der Netzrecherche zu entsprechenden Abbildungen.



Buchempfehlung

Vita von Anton Stankowski

Anton Stankowski (1906 – 1998) war ein deutscher Grafikdesigner, Fotograf und Maler, der sein Handwerk quasi von der Pike auf erlernt hat. Er machte zunächst eine Lehre als Kirchenmaler und studierte ab 1927 an an der Folkwangschule in Essen. Dort kam er, neben Grafik und Typografie, auch mit der Fotografie in Berührung.

Im Jahre 1929 folgte sein Umzug nach Zürich, wo er bis 1934 in der „Werbeagentur“ von Max Dalang tätig war.

1934 musste Stankowski allerdings die Schweiz verlassen, da ihm die Aufenthaltsgenehmigung entzogen wurde. Er liess sich zunächst in Lörrach, also im Grenzbereich zur Schweiz, nieder, bevor er 1938 nach Stuttgart zog.

Dort gründete er kurz vor dem zweiten Weltkrieg sein erstes Grafikatelier. Er musste allerdings ab 1940 als Soldat dienen und gelangte am Ende des Krieges in sowjetische Gefangenschaft. Erst 1948 kehrte er in die Heimat zurück, arbeitete dort zunächst als angestellter Grafiker und Fotograf für die „Stuttgarter Illustrierte“.

1951 nahm Stankowski nochmals Anlauf und gründete auf dem Stuttgarter Killesberg wiederum sein eigenes grafisches Atelier. Er hat dort Logos, u. a. für Signal Iduna und die Firma Viessmann, entworfen.

Arbeiten von Stankowski wurden zudem bei der Documenta 1964 in Kassel ausgestellt. Er war ab 1964 als Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm tätig und immer wieder auch in Gremien, die sich mit visueller Gestaltung auseinandersetzten, vertreten.

Auch in den 1970er Jahren war er kreativ. So geht das reduzierte Logo der Deutschen Bank auf ihn zurück.

Karl Duschek wurde ab 1972 Partner im Grafischen Atelier Stankowski, das 2012, nach dem Tod des Geschäftspartners, im Jahr 2011, geschlossen wurde.

Mit der späten Büropartnerschaft schuf sich Stankowski den nötigen Freiraum, sich wieder der Malerei zuzuwenden.

Er lebte eben nicht die Trennung der verschiedenen künstlerischen Sparten, sondern deren gegenseitige Durchdringung. Keine Grenzen zwischen freier und angewandter Kunst.


„Ob Kunst oder Design ist egal – nur gut muss es sein.“

Anton Stankowski


Meine Edition vom Verlag Taschen 1990

Das im Verlag Taschen erschienene Buch Anton Stankowski: Fotografien 1927-1962″ ist, so verrät es bereits der Titel, eben kein vollständiges Werkverzeichnis des umtriebigen Multitalentes.

Der Fokus liegt auf Schwarzweiß-Fotografien, die in diesem Zeitraum entstanden sind.

Leider verfügt das Buch über keinerlei Inhaltsverzeichnis.

Deshalb hier eine kurze Kapitelübersicht:

  • Zeitgeschehen
  • Experimente
  • Sachfoto

Man hätte sich diese Einteilung auch sparen können. Die rein zeitliche Chronologie wäre hilfreicher gewesen.

Was sich beim Betrachten sämtlicher Bilder zeigt, ist ihr bewusster, häufig auch ungewöhnlicher, kompositorischer Aufbau.

Mich faszinieren aus diesem reichhaltigen Bilderfundus vor allem die Grenzbereiche zur Fotografik und Grafik. Hier experimentiert Stankowski, zum Teil vor Ort, meist aber im Fotolabor.

Gestaltung und Layout des Buches

Es gibt einen von Stephan von Wiese verfassten einleitenden sechsseitigen Textteil in deutscher Sprache, der durch entsprechende französische und englische Versionen ergänzt wird.

Dem folgt die besagte umfangreiche Strecke qualitätvoller SW-Fotografien.

Auch die Gegenüberstellung von Fotos, die sich vom Bildaufbau ähneln, finde ich gelungen, zum Teil auch regelrecht witzig.

Am Ende des Buches wird eine knappe, aber sehr übersichtliche Biografie von Anton Stankowski präsentiert.

Zielgruppe

Dieses Buch richtet sich nicht nur an Kunstliebhaber, sondern auch an Grafikdesigner, Architekten und überhaupt an Menschen, die sich für visuelle Kommunikation interessieren.

Es ist eine inspirierende Quelle für all diejenigen, die sich an guter Gestaltung erfreuen. Zudem deutet es zumindest an, wie Kunst und Design Hand in Hand gehen können, um etwas Zeitloses und Universelles zu schaffen.

Wenn man sich die Durchdringung der Künste bei Anton Stankowski genauer betrachten möchte, sollte man sich „Anton Stankowski: Das Gesamtwerk 1925 – 1982. Die Einheit von freier und angewandter Kunst“ besorgen. Es ist wohl derzeit auch nur noch antiquarisch oder eventuell hier verfügbar.

PHOTO - Gerald Langer

Fotografien

Hier findet Ihr Fotografien von Anton Stankowski.

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