Meta „off“ – Ich habe viel zu lange gewartet
Inhalt
Mir reicht’s
Lange Zeit trage ich mich bereits mit dem Gedanken, mich aus Facebook zurückzuziehen. Seit 2010 bin ich dabei, weil eben immer mehr Freunde und Bekannte damals „dabei“ waren.
Ein Facebook-Account gehörte, so glaubte auch ich, zu mir. Endlich mitschwimmen in einem weltweiten Netzwerk, das sich auch noch mit dem Adjektiv „sozial“ schmückte. Ach, wie toll!
Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, meine Aktivitäten auf den Meta-Plattformen Facebook, Instagram und Threads einzustellen.
Die Accounts bleiben bis auf Weiteres bestehen, allerdings werde ich dort nichts mehr posten oder „liken“. In der Rolle des Beobachters bleibe ich noch.
Wundert Euch also nicht!
Warum der Ausstieg?
Der X-Account ist schon passé
Meinen X-Account habe ich bereits vor Monaten komplett gelöscht.
Nachdem Elon Musk und Mark Zuckerberg derzeit um die Gunst des designierten US-Präsidenten, der noch vor seinem Amtsantritt unaufhörlich provoziert, buhlen, ist auch von Facebook langfristig nichts Positives zu erwarten.
Das Ende des Faktenchecks
Der externe Meta-Faktencheck soll zunächst in den USA entfallen. Doch auch in Europa wird sich die EU diesem libertären Ansinnen nicht dauerhaft entziehen können.
Befürworter, auch in unserem Land, apostrophieren dieses Meinungschaos quasi als „gelebte Demokratie“. Jeder darf alles sagen, die Meinungsfreiheit steht über allem, auch, wenn sie andere verletzt.
Und überhaupt:
Wen interessieren schon Fakten, wenn man derartige Massen von Menschen so leicht manipulieren kann.
Der Faktencheck hat meines Erachtens nie wirklich funktioniert, der Ton unter den Nutzern der Plattform, ich nehme mich dabei nicht aus, wurde und wird indes zunehmend rauher.
Hier wird gelogen, dass sich die Balken biegen.
Facebook ist mehr und mehr zu einem Ort der „Wutbürger“ geworden, der durch einen diesen Krawall zulassenden Algorithmus noch weiter befeuert wird.
Ein „Fight Club“, zu dem bei Facebook und X jeder eingeladen ist.
Donald Trump, Elon Musk (X) und Mark Zuckerberg (Meta) sind jeglicher demokratischer und sozialer Ansatz in ihrem Handeln abhanden gekommen
Es geht ihnen ausschließlich um Macht, Provokation und Geld. Sie machen sich einen Spaß daraus, die Welt noch weiter in ein jetzt schon kaum mehr übersehbares Chaos zu stürzen.
Meta’s Facebook im Rückblick: Ein unnötiger und zudem wenig effektiver Zeitfresser
Zuviel Zeit habe ich bei Facebook rückblickend verbracht. Natürlich habe ich mich über den einen oder anderen Daumen gefreut, bin auch ich bin nicht ganz frei von Eitelkeiten.
In einem Dickicht aus mehr und mehr maßgeschneiderter Werbung wurde es allerdings Jahr für Jahr zunehmend schwieriger, auf dieser Plattform an für mich relevante und interessante Informationen zu kommen.
Veranstaltungen, für die man sich interessiert, erscheinen hingegen permanent, mehrfach von anderen Accounts reposted. Wie oft soll ich denn das noch liken?
Es nervte am Ende einfach nur noch, derartig zugemüllt zu werden.
Eigene Beiträge auf Meta’s Facebook posten
Gleichzeitig wurde es in der Flut an Posts immer schwieriger, die eigenen „Botschaften“ zielgerecht zu platzieren.
Ich bediente mich am Ende ebenfalls meiner Facebook-Profilseite und/oder meiner Fotografie- und/oder Musikseite auf diesem Netzwerk, um auf diesem Wege Leser zu generieren.
Es war am Ende allerdings ein Kampf gegen die Windmühlen.
Die Kommentarfunktion bei Meta’s Facebook – mehr Fluch als Segen
Leider ertappte ich mich immer wieder dabei, mich ab und dann zu medialen Inhalten anderer Nutzer zu äußern.
Die sich auf dieser Plattform entwickelnden „Diskussionen“ waren selten bereichernd. Sie wurden zunehmend nervtötender und vor allem aggressiver im Ton. Ich nehme mich hier selbst nicht aus.
Die Zeit der Pandemie, die Auseinandersetzung mit diesem Thema auf den gängigen Social-Media-Kanälen, die dort versammelten Schwurbler, sowie das ungehinderte Hetzen der AfD über zahlreiche Fake-Profile sind Zeichen dafür, dass es auf Meta’s Facebook, nicht einmal mehr ansatzweise, um einen sozialen Austausch geht.
Hier sind leider mittlerweile zu einem erheblichen Teil regelrechte Chaoten und Anarchisten aktiv, denen Meta auch noch die notwendige Bühne bietet.
„Der Sturm auf’s Capitol“ findet auf Facebook – zumindest verbal – täglich statt.
Eine sinnvolle Diskussion braucht immer Moderation
Ohne Moderation und Faktencheck ist ein soziales Netzwerk wie Facebook nur noch eine riesige Pinnwand, an denen die – leider zunehmend – wirren und unausgegorenen Gedanken der Facebook-Gemeinde angeheftet werden.
Jeder, der schon mal mit diesen Pinnwänden gearbeitet hat, weiß, dass der nächste Schritt die Sortierung dieser Beiträge sein muss.
Eine professionelle Moderation kann natürlich wegen der immensen Masse an Posts nicht stattfinden. Das kann kein Netzwerk bewältigen, auch nicht diejenigen Personen, die einen Beitrag gepostet haben.
Vielleicht wird die Funktion des Moderators irgendwann von künstlicher Intelligenz übernommen.
Dafür kann man aber unschwer erkennen, der Betreiber einer solchen Plattform sicherlich, anhand eigener Auswertungen, noch sehr viel differenzierter, wohin der vermeintliche Diskurs entgleitet.
Die AfD in Deutschland, die rechten Parteien in Europa, die Republikaner in den USA finden in den Social Media die geeigneten Instrumente, um am Ende ihre Wähler zu erreichen
Wer interessiert sich denn für Fakten, wenn sich mit Stimmungen ganz hervorragend eigennützige Politik machen lässt?
Wir werden in dieser unüberschaubaren Herde der Nutzer von Meta-Plattformen mehr und mehr zur leicht manipulierbaren Masse.
Der Algorithmus wird durch die Musks und Zuckerbergs dieser Welt immer wieder neu angepasst. Das war in der Vergangenheit bereits so, in Trump’s zweiter Amtszeit wird es künftig noch mehr der Fall sein.
Meine Meta-Accounts – Facebook, Instagram und Threads samt dort bereitgestellter Messengerdienste – werden eingefroren
Ich werde obengenannte Accounts nun einfrieren, aber vorerst nicht löschen.
Den spontanen Blick in dieses Chaos will ich mir bewahren, natürlich auch um zu beobachten, was mit meinen Blogbeiträgen, insbesondere mit den Bildern, passiert. Werden sie noch geteilt, wenn ich sie selbst dort nicht mehr teile?
Facebook-Messenger
Auf Nachrichten via Facebook-Messenger werde ich nicht mehr reagieren.
Gerne darf man mich hingegen per-E-Mail oder per Telefon kontaktieren.
Rückzug auf meine Websites
Meinen Facebook-Account, insbesondere meine beiden Facebook-Seiten habe ich bis heute, weiter oben habe ich es schon angemerkt, schwerpunktmäßig dazu genutzt, meine beiden Websites geraldlanger.de und music-on-net.de „populärer“ zu machen, Leserinnen und Leser zu gewinnen oder vielleicht sogar zu binden.
Meist habe ich dabei mit Links zu meinen Websites gearbeitet.
Was vor etwa zehn Jahren noch einigermaßen gut funktionierte, ist mittlerweile ein sinnloses Unterfangen.
Nur wenige Nutzer von Facebook finden so den Weg zu meinen Websites, häufig auch dann nicht, wenn sie den Link zuvor mit einem Daumen versehen haben.
Die Leser meiner Blogs finde ich seit Jahren zum allergrößten Teil über deren Netzrecherchen via Suchmaschinen, insbesondere über Google.
Es sind Personen, die sich für ein konkretes Thema interessieren, über entsprechende Schlagworte suchen und am Ende vielleicht auch bei mir fündig werden.
Mein Account bei der Meta-Plattform Instagram
Ich werde mich auch hier zurückziehen, den Account ebenfalls (noch) nicht löschen.
Meine Bilder kann man sich bei Interesse auf meinen Websites (Blogs) ansehen. Ich will endlich auch diesem „süchtig“ machenden Zeitfresser entkommen.
Mein Account bei der Meta-Plattform WhatsApp
Diesen Account werde ich noch weiter nutzen, da mit WhatsApp unmittelbare persönliche Kontakte verbunden sind, unter anderem unser Familien-Stammtisch.
Dieser Kommunikationsweg ist für mich grundsätzlich in Ordnung und auch schon oft hilfreich gewesen.
Mein Account bei Signal
Den Weg von WhatsApp zu dieser Alternative habe ich vor einiger Zeit schon mal beschritten, aber nicht ernsthaft genug weiterverfolgt.
Die Kontakte hat man eben in der Regel bei WhatsApp, noch nicht bei Signal.
Ein Neustart auf Mastodon
Ich versuche derzeit einen Neustart auf Mastodon, auch um das „Klima“ unter den dortigen Nutzern zu erfahren.
Es gibt bei Mastodon keine Kommentarfunktion, aber man kann Beiträge teilen oder mit einem „Like“ versehen.
Vielleicht ist dieses Netzwerk ein besserer Ort, um sich Gewinn bringend auszutauschen und eigene Informationen als Angebot an andere weiterzugeben.
Ich bin erst wenige Tage dabei. Aber es ist bisher wunderbar entspannend, nicht permanent mit überproportional vielen belanglosen Beiträgen und nerviger Werbung zugeballert zu werden.
Hier geht es zu meinem dortigen Profil.
Beste Grüße an Euch alle
Gerald